Transparenz

Geschäftskonto für GmbH i.G.

Wer eine GmbH in Gründung (GmbH i. G.) anmeldet, benötigt frühzeitig ein spezielles Gründungskonto für die Einzahlung des Stammkapitals. Der Nachweis der Bank über die Kapitaleinzahlung ist Voraussetzung für die notarielle Anmeldung der Gesellschaft zur Eintragung ins Handelsregister. Nach dem Abschluss der GmbH-Gründung wird das Konto in ein reguläres Geschäftskonto umgewandelt. In diesem Artikel stellen wir die besten Anbieter für GmbH-Gründungskonten vor.
Geschrieben von
Janine El-Saghir
Geschäftskonto für eine GmbH in Gründung: Essentials
  • Rechtlicher Rahmen: Eine GmbH unterliegt der gesetzlichen Geschäftskontopflicht und muss daher ein separates Geschäftskonto führen, das bereits vor dem Gründungsabschluss eröffnet werden muss. Die gleichen rechtlichen Vorgaben in Bezug auf Geschäftskonto und Gründungskonto gelten für eine UG (haftungsbeschränkt).
  • Eröffnung als Gründungskonto: Das Konto wird zunächst als Gründungskonto für die Einzahlung des Stammkapitals eröffnet. Sobald der Kontoauszug über die Kapitaleinzahlung vorliegt, kann die Unternehmensgründung durch die Eintragung ins Handelsregister abgeschlossen werden. Das Konto wird danach als reguläres Firmenkonto weitergeführt.
  • Unterlagen: Ausweisdokumente der Gesellschafter, der Geschäftsführer und weiterer wirtschaftlich Berechtigter; notariell beglaubigte Gründungsunterlagen.
  • Top-Anbieter: Hervorragende Kontoangebote finden Gründer einer GmbH bei der Commerzbank, der Deutschen Bank, Qonto, Finom, Holvi und FYRST.
  • Praxis-Tipp: Die Commerzbank, Qonto und Holvi bieten für die GmbH i.G. Gründungspakete mit professioneller Begleitung einer Online-Gründung an. Die Leistungen reichen von der Erstellung der Gründungsdokumente bis zum Handelsregistereintrag.

Geschäftskonten für GmbH und UG im Praxistest

Meine Bewertung von Geschäftskonten für GmbHs oder UGs in Gründung beruht auf langjähriger Erfahrung mit Finanzprodukten für Kapitalgesellschaften. Ich analysiere nicht nur Gebühren und Leistungen, sondern auch die Abläufe im Gründungsprozess und die spätere Nutzung im operativen Betrieb. Grundlage sind fortlaufende Marktbeobachtungen, Anbieteranalysen und der Abgleich mit den Bedürfnissen von Gründern und wachsenden Unternehmen. So entsteht eine objektive Einschätzung, die Gründern hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die GmbH als Rechtsform

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine Kapitalgesellschaft und gilt damit als juristische Person. Ihre Gründung und Führung sind im GmbH-Gesetz geregelt.

Die gleichen rechtlichen Vorgaben wie für die GmbH gelten auch für die UG (haftungsbeschränkt) und für die UG in Gründung. Unterschiede beschränken sich im Wesentlichen auf die Höhe des Stammkapitals: Die Gründung einer UG (Unternehmergesellschaft) – der sogenannten Mini-GmbH – ist bereits mit einem Stammkapital von 1 € möglich; die Kapitaldecke der Gesellschaft wird in den folgenden Jahren schrittweise aufgebaut.

Das Stammkapital einer GmbH

Das Mindeststammkapital einer GmbH beträgt 25.000 €; bereits nach einer Einzahlung von
12.500 € kann die Gesellschaft ins Handelsregister eingetragen werden, jedoch haften die Gesellschafter für den offenen Betrag mit ihrem persönlichen Vermögen. Die Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen greift erst nach der vollständigen Einzahlung des Mindestkapitals.

Die GmbH genießt aufgrund der klaren Haftungsregeln und ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalbasis hohes Vertrauen bei Geschäftspartnern, Investoren und Banken – ein entscheidender Vorteil gegenüber Personengesellschaften oder Einzelunternehmen.

Stammkapital der GmbH – Grundlage der beschränkten Haftung

Das Stammkapital dient als Haftungs- und Finanzierungssicherung der Gesellschaft. Es kann in bar oder als Sacheinlage erbracht werden und bildet die Grundlage für das Vertrauen von Gläubigern und Geschäftspartnern. Die beschränkte Haftung einer GmbH tritt erst nach der Eintragung ins Handelsregister und der vollständigen Einzahlung des Stammkapitals in Kraft. Bis dahin haften die Gesellschafter unbegrenzt persönlich für Verbindlichkeiten.

Geschäftskontopflicht für eine GmbH

Als juristische Person mit eigenständiger Rechtspersönlichkeit ist die GmbH gesetzlich dazu verpflichtet, ein separates Geschäftskonto zu führen. Nur so lässt sich das Gesellschaftsvermögen eindeutig vom Privatvermögen der Gesellschafter trennen – eine zentrale Voraussetzung für die Haftungsbeschränkung.

Das GmbH-Geschäftskonto steht in direktem Zusammenhang mit den rechtlichen Grundlagen einer Kapitalgesellschaft: Haftungsbeschränkung, Eigenkapitalausstattung und die Trennung von Privat- und Gesellschaftsvermögen. Es schafft Transparenz gegenüber Banken, Investoren und Behörden. Gleichzeitig erfüllt es eine zentrale Funktion im alltäglichen Zahlungsverkehr und in der Verwaltung der betrieblichen Finanzen.

Auch die Gründung einer GmbH kann ohne ein Geschäftskonto und den Nachweis der Kapitaleinzahlung auf dieses Konto nicht abgeschlossen werden.

Die GmbH in Gründung

Eine GmbH in Gründung (GmbH i. G., Vor-GmbH) ist die unmittelbare Vorstufe der eingetragenen Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie entsteht mit der notariellen Beurkundung des Gesellschaftsvertrags oder des Musterprotokolls und besteht, bis die Eintragung ins Handelsregister abgeschlossen ist.

In dieser Phase verfügt die GmbH i. G. bereits über ihre Organe: Gesellschafter, Geschäftsführung und gegebenenfalls Gesellschafterversammlung. Sie kann im Geschäftsverkehr auftreten, Verträge schließen oder Eigentum erwerben. Rechtlich handelt es sich jedoch bisher nicht um eine eigenständige Kapitalgesellschaft, sondern um eine sogenannte Vorgesellschaft.

Gesellschafterhaftung bei einer GmbH i. G.

Solange die Eintragung ins Handelsregister nicht erfolgt ist, haften die Gesellschafter persönlich und unbeschränkt für sämtliche Verbindlichkeiten. Die beschränkte Haftung auf das Gesellschaftsvermögen greift erst nach dem Gründungsabschluss. Um Gläubiger und Geschäftspartner über diesen vorläufigen Status zu informieren, ist der Zusatz „in Gründung“ oder „i. G.“ in allen geschäftlichen Unterlagen, auf Rechnungen, Briefbögen und im Impressum anzugeben.

Mit der Eintragung in das Handelsregister wird die Vorgesellschaft automatisch zur voll rechtsfähigen GmbH. Erst ab diesem Zeitpunkt gilt die Haftungsbeschränkung, und die Gesellschaft erhält den endgültigen Status einer juristischen Person.

Warum eine GmbH in Gründung bereits ein Geschäftskonto benötigt

Das Geschäftskonto für eine GmbH i.G. muss bereits im Zuge des Gründungsprozesses eröffnet werden. Es dient in dieser Phase als Gründungskonto, auf das die Gesellschafter ihre Stammeinlagen einzahlen. Der Kontoauszug oder eine Bankbestätigung über die Einzahlung des Stammkapitals sind Voraussetzung dafür, dass der Notar die Gesellschaft zur Eintragung ins Handelsregister anmelden kann. Ohne diesen Nachweis kann die Gründung rechtlich nicht abgeschlossen werden.

Nach dem Gründungsabschluss führen Sie das Gründungskonto als reguläres Firmenkonto weiter. Im operativen Geschäftsbetrieb dient es als Grundlage für die Abwicklung der geschäftlichen Finanzen. Gründer einer GmbH sollten deshalb schon bei der Auswahl ihres Gründungskontos darauf achten, dass der gewählte Anbieter und das Kontomodell auch langfristig zu den Anforderungen ihres Unternehmens passen.

Top-Anbieter von Geschäftskonten für GmbH in Gründung

Geschäftskonten für eine GmbH i. G. bieten sowohl klassische Filialbanken als auch FinTechs und Neobanken an. Unterschiede finden sich in Details der Kontoleistungen, teilweise in der Art der Kontoeröffnung, den verfügbaren Digitalfunktionen sowie den Kosten für die Kontoführung und für Einzeltransaktionen. In beiden Segmenten können Gründer zwischen einer Vielzahl von Anbietern und Kontomodellen wählen.

Klassische Filialbanken

Filialbanken bieten den Vorteil persönlicher Beratung und ein sehr breites Spektrum an Bankdienstleistungen für Geschäftskunden. Hierzu gehören ein Kontokorrentkredit, Gründungs- und Wachstumsfinanzierungen inklusive öffentlicher Fördermittel, Business-Kreditkarten mit Überziehungsrahmen sowie Anlageprodukte für Unternehmen. Zusatzleistungen wie Unterkonten mit eigener IBAN oder die Integration von Software für Buchhaltung und Rechnungsstellung sind bei diesen Banken immer kostenpflichtig.

Tipp

Für GmbHs mit bargeldintensiven Geschäftsmodellen sind Filialbanken meist die bessere Wahl, da Bargeldeinzahlungen hier zu günstigen Konditionen möglich sind. Bargeldauszahlungen mit Girocards sind an hauseigenen Geldautomaten oder in Automatenverbünden mehrerer Banken fast immer kostenlos. Eine digitale Kontoführung via Online-Banking und mobilen Apps ist heute auch bei allen Filialbanken möglich. Für Gesellschaften mit regionalem Schwerpunkt bieten sich auch Sparkassen und Volksbanken als Banking-Partner an.

Commerzbank

Die Commerzbank zählt zu den größten Filialbanken Deutschlands und verfügt über ein dichtes Netz an Geschäftsstellen. Ein Business-Konto der Commerzbank eignet sich für Unternehmen, die Betreuung im Filialgeschäft, umfassende Bargeldservices und flexible Finanzierungsmöglichkeiten wünschen.

Deutsche Bank

Die Deutsche Bank bietet Gründerinnen und Gründern eine professionelle Kontolösung, die sich – nicht zuletzt durch die umfassenden internationalen Expertisen der Bank – besonders für Start-ups und wachsende Unternehmen eignet.

FinTechs und Neobanken

FinTechs und Neobanken punkten mit schlanken Prozessen, transparenten Kostenstrukturen, digitalen Tools für Buchhaltung und Rechnungsstellung sowie integrierten Datenschnittstellen für die Anbindung externer Software.

Einschränkungen bestehen bei Bargeldeinzahlungen, beleghaften Buchungen, der Verfügbarkeit von Finanzierungen und persönlicher Beratung. Support ist oft nur per Live-Chat und E-Mail möglich, je nach Anbieter steht zusätzlich eine Telefon-Hotline zur Verfügung.

Für digitale Gründer ohne regelmäßige Bargeldtransaktionen sind FinTechs und Neobanken jedoch oft die effizienteste Lösung – mit schneller digitaler Kontoeröffnung, niedrigen Fixkosten und Gebührentransparenz.

Qonto

Qonto zählt zu den führenden digitalen Geschäftskonten für Kapitalgesellschaften und Gründer. Die Kontomodelle Basic, Smart und Premium stehen Gründern einer GmbH oder UG auch als Gründungskonto zur Verfügung. Qonto kombiniert Banking, Buchhaltung und Teamverwaltung auf einer zentralen Plattform und eignet sich damit besonders für digitale Gründer. Wachsende Unternehmen können skalierbare Kontomodelle nutzen.

Finom

Finom bietet ein breites Kontoangebot für unterschiedliche Unternehmensgrößen. Die Finom-Geschäftskonten überzeugen durch integrierte Buchhaltungsunterstützung und digitale Zusatzleistungen und ein hervorragendes Cashback-Programm. Jedoch verzichtet das FinTech auf Finanzierungsangebote. Sie sind ideal für Gründer und junge Unternehmen, die ein effizientes, einfach zu verwaltendes Konto mit integriertem Rechnungs- und Ausgabenmanagement suchen.

Holvi

Holvi wendet sich mit 4 skalierbaren Kontomodellen an Gründer und Unternehmen aller Rechtsformen – einschließlich GmbH und UG in Gründung. In allen Tarifen stehen digitale Buchhaltungs- und Verwaltungsfunktionen zur Verfügung, die den Leistungsumfang der Konten schrittweise erweitern.

FYRST

FYRST ist eine Digitalmarke der Deutschen Bank. Die Kontomodelle FYRST Base und FYRST Complete überzeugen durch günstige Konditionen und integrierte Buchhaltungsfunktionen. Aufgrund der eher begrenzten Anzahl an inkludierten beleglosen SEPA-Überweisungen ist FYRST primär für kleinere Gesellschaften geeignet. Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen sind in den Filialen der Postbank möglich.

Spezielle Gründungsangebote von Banken und FinTechs

Einige Banken und FinTechs begleiten Gründerinnen und Gründer nicht nur bei der Kontoeröffnung, sondern auch im gesamten Gründungsprozess. Ihre Gründungspakete ermöglichen eine schnelle und vollständig digitale Gründung.

Diese Services sind kostenpflichtig, bieten jedoch eine spürbare Vereinfachung der administrativen Prozesse. Sie schließen die Erstellung der Gründungsunterlagen, Expertenberatungen und die notarielle Abwicklung der Gründung bis zum Handelsregistereintrag ein.

Anbieter mit erweiterten Gründungsservices sind beispielsweise:

  • Commerzbank – Gründungs- und Finanzierungspakete mit persönlicher Begleitung vor und nach der Gründung
  • Qonto – vollständig digitale Online-Gründung für GmbH und UG i.G.
  • Holvi – kombinierte Gründungs- und Kontolösung mit digitalem Dokumentenservice; 3 Pakete mit unterschiedlichem Leistungsumfang.

Kontoeröffnung für eine GmbH in Gründung

Die Kontoeröffnung ist einer der zentralen Schritte im Gründungsprozess einer GmbH. Bei klassischen Filialbanken kann sie meist online vorbereitet werden, erfordert aber häufig einen Termin in der Filiale zur Legitimation und Unterzeichnung der Unterlagen. Bei FinTechs und Neobanken erfolgt die Eröffnung vollständig digital – vom Antrag über die Legitimation bis zur Freischaltung des Kontos.

Für eine Online-Kontoeröffnung hinterlegen Sie die erforderlichen Angaben zur Gesellschaft, zu Gesellschaftern und zur Geschäftsführung in Ihrem digitalen Kontoantrag. Die Legitimation erfolgt durch den Geschäftsführer oder eine bevollmächtigte Person im VideoIdent- oder PostIdent-Verfahren. Nach erfolgreicher Verifizierung wird das Konto eröffnet und die IBAN bereitgestellt, sodass das Stammkapital auf das Gründungskonto eingezahlt werden kann.

Ablauf bis zum Gründungsabschluss
  1. Eröffnung des Gründungskontos durch den Geschäftsführer im Namen der „GmbH i. G.“ als Kontoinhaber
  2. Einzahlung des Stammkapitals
  3. Vorlage der Einzahlungsbestätigung (Kontoauszug, Bankbescheinigung) beim Notar
  4. Notarielle Anmeldung der Gesellschaft zur Eintragung ins Handelsregister
  5. Gründungsabschluss und Freischaltung des Kontos als reguläres Geschäftskonto

Die Bank spielt im Gründungsprozess indirekt eine zentrale Rolle. Sie bestätigt die Einzahlung des Stammkapitals und damit die sogenannte Sperrwirkung des Kapitals. Erst wenn diese Bestätigung vorliegt, kann der Notar die Gesellschaft zur Eintragung ins Handelsregister anmelden.

Nach der Eintragung informiert das Registergericht die Bank. Das Konto wird anschließend von der „GmbH i. G.“ auf die endgültige GmbH umgestellt – damit ist die Gesellschaft voll rechtsfähig und kann den Geschäftsbetrieb offiziell aufnehmen.

Unterlagen für die Eröffnung eines Gründungskontos

Für die Kontoeröffnung einer GmbH in Gründung müssen verschiedene personelle und rechtliche Dokumente vorgelegt werden. Die Anforderungen sind bei Filialbanken und FinTechs weitgehend identisch.

Für die Eröffnung eines Geschäftskontos als Gründungskonto benötigen Sie die folgenden Unterlagen:

  • Gültige Ausweisdokumente: Personalausweis oder Reisepass aller bevollmächtigten Personen (Geschäftsführer, Gesellschafter)
  • Notariell beglaubigter GmbH-Gesellschaftsvertrag: Legt die Grundlagen der GmbH fest – Rechtsform, Gesellschafter, Geschäftsführung und Anteile am Stammkapital
  • Gesellschafterliste: Aufstellung der Gesellschafter gemäß § 40 GmbHG

Typische Probleme bei der Kontoeröffnung und wie Sie sie vermeiden

Bei der Kontoeröffnung für eine GmbH in Gründung kommt es immer wieder zu Verzögerungen, meist durch unvollständige Unterlagen oder zeitaufwendige Prüfprozesse. Mit guter Vorbereitung lassen sich diese Probleme vermeiden.

  • Fehlende oder nicht akzeptierte Unterlagen: Banken und FinTechs prüfen die Gründungsdokumente genau. Stellen Sie sicher, dass alle notariell beglaubigten Unterlagen vorliegen und die Angaben zu Gesellschaftern und Geschäftsführung vollständig sind und zusammen mit dem Kontoantrag vorliegen. Der Prüfungsprozess kann danach mehrere Arbeitstage dauern.
  • Fehlende Kontofreigabe nach Handelsregistereintragung: Nach der Eintragung sollte die Bank automatisch über das Registergericht informiert werden. Erfolgt keine Freischaltung, ist es ratsam, den Handelsregisterauszug direkt an die Bank zu übermitteln.
Tipps zur Beschleunigung:

Wählen Sie nach Möglichkeit eine Bank oder ein FinTech mit digitaler Kontoeröffnung und Online-Ident-Verfahren. Eine sorgfältige Vorauswahl geeigneter Anbieter erspart Nachforderungen und verkürzt die Zeit bis zur endgültigen Kontofreigabe.

Fazit

Ein Geschäftskonto ist für die Gründung einer GmbH keine formale Nebensache, sondern der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Prozesses. Ohne den Nachweis über die Einzahlung des Stammkapitals kann keine Eintragung ins Handelsregister erfolgen – und damit auch keine GmbH entstehen.

Meiner Erfahrung nach lohnt es sich, bei der Kontoauswahl nicht nur auf Gebühren zu achten, sondern auch auf Struktur und Zuverlässigkeit der Bank. Wichtig ist im ersten Schritt, dass der Anbieter den Gründungsvorgang kennt, rechtssicher begleitet und den Übergang vom Gründungskonto zum regulären Geschäftskonto reibungslos gestaltet.

Für Gründerinnen und Gründer, die schnell starten möchten und Wert auf digitale Prozesse legen, sind FinTechs wie Qonto, Finom, Holvi oder FYRST meist die effizienteste Wahl. Wer dagegen persönliche Beratung, Bargeldservices oder Finanzierungsmöglichkeiten benötigt, ist bei einer Filialbank wie der Commerzbank oder der Deutschen Bank besser aufgehoben.

Am Ende zählt, dass das Konto zu Ihrer Gründungsstrategie passt – und Sie sich auf einen Anbieter verlassen können, der Ihre GmbH von Beginn an professionell begleitet.

Häufig gestellte Fragen – FAQ

Bei Unternehmensgründungen in Deutschland bleibt das Einzelunternehmen die mit Abstand häufigste Rechtsform. Es lässt sich schnell, formlos und ohne Mindestkapital gründen – ideal für Kleinunternehmen und Nebenerwerbstätige.

Wenn Gründer jedoch Haftungsrisiken vermeiden möchten, entscheiden sie sich in der Regel für eine Kapitalgesellschaft. In diesem Bereich ist die GmbH die klar bevorzugte Unternehmensform, gefolgt von der UG (haftungsbeschränkt) als vereinfachter Variante mit geringerem Startkapital.

Gründerteams und kleinere Partnerschaften wählen häufig die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), weil sie unkompliziert und ohne Eintragung gegründet werden kann. Ihre unbeschränkte Haftung macht sie allerdings langfristig weniger attraktiv, insbesondere im Vergleich zur GmbH mit klarer Haftungsbeschränkung und stabiler Reputation am Markt.

Ein Businesskonto für eine GmbH kann ausschließlich durch die Geschäftsführer im Namen der Gesellschaft eröffnet werden. Die GmbH selbst ist Kontoinhaberin, da sie als juristische Person gilt. Zugriff auf das Konto haben die Geschäftsführer und von ihnen bevollmächtigte Personen (Gesellschafter, Prokuristen, Mitarbeiter).

Die Satzung der GmbH regelt, wer über das Konto verfügen darf und ob Geschäftsführer einzeln oder nur gemeinsam handeln können (Einzel- bzw. Gesamtvertretung).

Die Geschäftsführer tragen die volle Verantwortung für die ordnungsgemäße Kontoführung und müssen sicherstellen, dass alle Transaktionen im Interesse der Gesellschaft erfolgen.

Grundsätzlich unterscheiden sich GmbH- und UG-Geschäftskonten kaum. Beide Rechtsformen gelten als juristische Personen und benötigen ein separates Geschäftskonto für die Kapitaleinzahlung und den laufenden Zahlungsverkehr.

Der einzige wesentliche Unterschied liegt im Stammkapital für die Unternehmensgründung. Bei der GmbH beträgt es mindestens 25.000 €, wobei zur Gründung 12.500 € eingezahlt werden müssen. Die UG (haftungsbeschränkt) kann bereits mit einem Euro Stammkapital gegründet werden, ist aber verpflichtet, einen Teil der Gewinne zu thesaurieren, bis sie das Mindestkapital einer GmbH erreicht.

Das Gründungskonto dient in beiden Fällen als Nachweis gegenüber dem Notar und wird nach der Handelsregistereintragung in ein reguläres Geschäftskonto überführt.

Ja, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) kann in eine GmbH umgewandelt werden, wenn die Gesellschafter ihr Unternehmen rechtlich absichern und haftungsbeschränkt fortführen möchten. Die Umwandlung erfolgt über eine Neugründung mit Einbringung des bestehenden Unternehmensvermögens.

Dabei müssen ein Gesellschaftsvertrag aufgesetzt, ein GmbH-Businesskonto eröffnet und das Stammkapital eingezahlt werden. Erst nach dem Handelsregistereintrag gilt die neue Gesellschaft als rechtsfähig und haftungsbeschränkt.

Über die Autorin
Janine El-Saghir Janine El Saghir ist bei gruendung.de die Spezialistin für die konkreten, praktischen Schritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Sie hat das besondere Talent, trockene...