Transparenz

Kostenlose Geschäftskonten

Ein kostenloses Geschäftskonto bieten nur wenige Banken und FinTechs an. Damit sich ein Konto ohne Grundgebühr im Geschäftsalltag wirklich lohnt, sollten Sie Leistungen und mögliche Zusatzkosten genau prüfen. Entscheidend ist, dass das Kontomodell zu den Anforderungen Ihres Unternehmens passt – der Wegfall der monatlichen Kontoführungsgebühr ist dabei nur ein nachgelagerter Vorteil.
Geschrieben von
Janine El-Saghir

Geschäftskonten ohne Grundgebühr

Empfehlung
Finom Solo
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
2 € + 0,1 %
*
Geschäftskonto für Freiberufler/Selbstständige
All-in-One: Rechnungsstellung & Buchhaltung
Eigenschaften
Kreditkarte
8 Geschäftskonten
Sortierung nach:
Finom Solo
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
2 € + 0,1 %
*
Kosten / Monat
20 € *
Geschäftskonto für Freiberufler/Selbstständige
All-in-One: Rechnungsstellung & Buchhaltung
Vivid Business Free Start
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0 €
Kosten / Monat
0 €
Geschäftskonto ohne Grundgebühr
Kostenlose SEPA-Überweisungen
Kostenlose Unterkonten je mit DE IBAN
Inklusive virtueller & physischer Karten
0,1 % Cashback auf Kartenzahlungen
Anzeige
Wallester Business
Kostenloses Konto mit 300 virtuellen Karten
Kostenloser Währungsumtausch – 10 Währungen
Apple Pay, Google Pay, Garmin Support
REST-API: Buchhaltungssoftware-Integrationen
Kostenlose Ausgabenverwaltung
FYRST Base
Grundgebühr p. M.
ab
0 €
Kosten / Buchung
0,19 €
Kosten / Monat
ab 0 €
Kontoeröffnung in 7 Minuten mit sofortiger IBAN
Für Start-ups geeignet, alle gängigen Rechtsformen
Bargeldlösung und Kreditangebote
Support durch erfahrene Banker via Mail oder Telefon
Tide Business
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0,20 €
Kosten / Monat
2 €
Geschäftskonto für Selbstständige und Unternehmen
Kostenlose Debitkarte
Kontist Free
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0,40 €
*
Kosten / Monat
2 € *
Kostenloses Konto für Selbständige
Virtuelle Mastercard erleichtert Online-Transaktionen
Optionaler Überziehungsrahmen zwischen 500 € und 5.000 €
Keine physische Bezahlkarte inklusive
Keine ausgehende SWIFT-Überweisungen
Wise Business
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0,95 €
Kosten / Monat
9,50 €
Internationales Geschäftskont
inkl. Wise Business Debitkarte
internationale Zahlungen ohne Aufschlag
Die Eröffnung kostet einmalig 50 €
ING Business S
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0,30 €
Kosten / Monat
3 €
6 Monaten ohne Transaktionskosten
Konto ohne Gründgebühr für Selbstständige / Freiberufler
Kostenlose VISA Business Debitkarte
Kostenloses Geschäftskonto: Essentials
  • Ein kostenloses Geschäftskonto kommt ohne monatliche Grundgebühr aus.
  • Angeboten wird es ausschließlich von Online-Banken und FinTechs; Filialbanken haben keine kostenlosen Firmenkonten im Programm.
  • Vollständig kostenlos bleibt ein solches Konto meist nur bei reiner Online-Nutzung und innerhalb der Freikontingente für SEPA-Transaktionen.
  • Für weitere Leistungen – etwa zusätzliche Buchungen, Bargeldabhebungen, Bargeldeinzahlungen oder Zusatzkarten – können Entgelte anfallen.
  • Geeignet ist ein kostenloses Geschäftskonto vorrangig für Freiberufler, Solo-Selbstständige und sehr kleine Unternehmen mit überschaubarem Buchungsvolumen und wenigen Bargeldtransaktionen.
  • Kontoeröffnung und Kontoführung erfolgen im Online-Banking und über mobile Apps.

Notiz der Autorin

Seit vielen Jahren analysiere ich Geschäftskonten für Freiberufler, Solo-Selbstständige und KMU. In meinen Bewertungen und Tests geht es nicht um Marketingversprechen, sondern um praktische Fragen: Welche Kosten entstehen im Alltag? Welche Funktionen erleichtern die tägliche Arbeit? Und für wen lohnt sich ein Kontoangebot tatsächlich? Meine Einschätzungen beruhen auf laufender Marktbeobachtung und einem klaren Verständnis dafür, welche Anforderungen Unternehmen an ihr Business-Konto stellen. Mit dieser Analyse möchte ich Ihnen Orientierung bei der Kontoauswahl geben und die Stärken sowie die Grenzen kostenloser Geschäftskonten sichtbar machen. Generell gilt: Bevor Sie ein kostenloses Geschäftskonto eröffnen, sollten Sie prüfen, ob die Kontoleistungen Ihre Bedürfnisse erfüllen und ob Ihre Rechtsform unterstützt wird.

Kostenloses Geschäftskonto eröffnen – nur bei wenigen Anbietern möglich

Das Angebot an kostenlosen Geschäftskonten auf dem deutschen Markt ist überschaubar. Diese Konten finden Sie ausschließlich bei einigen Direktbanken und FinTechs; kostenlose Firmenkonten bei Filialbanken gibt es nicht.

Für die Kontoführung setzen diese Anbieter auf Online-Banking und mobile Apps. Als Karten werden in der Regel Debitkarten (Mastercard oder Visa Business-Karten) ausgegeben. Apple Pay und Google Pay sowie kontaktlose Zahlungen via NFC sind bei allen Anbietern möglich.

Der Support erfolgt meist per Live-Chat oder E-Mail, während telefonische Beratung kostenpflichtigen Tarifen vorbehalten sein kann.

Aktuell bieten die folgenden Online-Banken und FinTechs neben kostenpflichtigen Kontomodellen auch ein kostenloses Geschäftskonto an:

  • N26 – N26 Business Standard (nur Freiberufler und Einzelunternehmer)
  • Finom – Finom Solo (nur Freiberufler und Einzelunternehmer)
  • FYRST – FYRST Base (auch für Personengesellschaften)
  • Bank – Bank – grenke Business (nur Freiberufler und Einzelunternehmer)
  • ING – ING Business S (alle unterstützten Rechtsformen; bei mehr als 50 Transaktionen pro Monat automatische Umstellung auf einen kostenpflichtigen Tarif)
  • Kontist – Kontist Free (alle unterstützten Rechtsformen)
  • Revolut – Revolut Business Basic (alle unterstützten Rechtsformen)
  • Vivid Money – Vivid Money Standard (alle unterstützten Rechtsformen)
  • Wise Business – alle unterstützten Rechtsformen

Diese Konten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zielgruppen, ihres Funktionsumfangs und ihrer Konditionen für Einzeltransaktionen. Im Business-Banking sind solche Unterschiede bei kostenlosen Konten oft besonders deutlich ausgeprägt. In einen Vergleich beziehen Sie daher idealerweise nicht nur kostenlose Konten, sondern auch die kostenpflichtigen Kontomodelle dieser und anderer Anbieter ein.

Revolut und Wise - kostenlose Konten ohne deutsche IBAN

Revolut Business Free und Wise Business können Sie auch in Deutschland eröffnen, jedoch jeweils ohne deutsche IBAN. Revolut nutzt eine litauische IBAN, Wise eine belgische. Diese Konten eignen sich primär für Unternehmen mit internationalem Zahlungsverkehr außerhalb der Eurozone. Klären Sie im Vorfeld, ob Ihre Geschäftspartner eine deutsche IBAN verlangen.

Mögliche Kosten und Inklusivleistungen gebührenfreier Business-Konten

Der Leistungsumfang der verfügbaren kostenlosen Geschäftskonten unterscheidet sich deutlich. Zudem ist ein Business-Konto in den seltensten Fällen vollständig kostenlos.

Die Anbieter verzichten bei diesen Konten zwar auf eine monatliche Grundgebühr, berechnen jedoch Entgelte für einzelne Leistungen – etwa für Bargeldein- und ‑auszahlungen, beleglose Buchungen oder Zusatzkarten. Für beleglose SEPA-Überweisungen integrieren die meisten Anbieter Freikontingente in ihre Kontomodelle; werden diese überschritten, fallen zusätzliche Buchungsentgelte an. Beim Einsatz der Karten außerhalb der Eurozone fallen häufig Fremdwährungs- und Wechselkursentgelte an.

Da die Gebühren für Einzeltransaktionen und Karten je nach Anbieter stark variieren, ist ein Blick in das Preis- und Leistungsverzeichnis unverzichtbar.

Digitale Tools und Buchhaltungssoftware bei kostenlosen Konten

Viele FinTechs und Neobanken statten ihre Geschäftskonten mit digitalen Funktionen für Buchhaltung, Rechnungsstellung und Steuer aus. Das Business-Konto wird hierdurch zur All-in-one-Lösung für Zahlungsverkehr und Finanzverwaltung.

In den kostenlosen Kontomodellen fällt dieser Funktionsumfang jedoch meist deutlich geringer aus als in den kostenpflichtigen Varianten. Buchhaltungs-Tools, erweiterte Schnittstellen und Software-Integrationen sind häufig nur eingeschränkt oder gar nicht enthalten. Wer diese Funktionen regelmäßig nutzt, sollte prüfen, ob ein kostenpflichtiges Konto größere Vorteile bietet.

Serviceumfang: Unterschiede zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Konten

Kostenlose Geschäftskonten unterscheiden sich oft auch im Service. Viele Anbieter setzen bei diesen Tarifen ausschließlich auf digitalen Support über Live-Chat oder E-Mail, während telefonischer Kundenservice oder persönliche Beratung kostenpflichtigen Kontomodellen vorbehalten sind. Teilweise müssen Nutzer zudem mit längeren Reaktionszeiten rechnen.
Unternehmen, die Wert auf umfassenden Support legen, sollten prüfen, ob es für sie die bessere Entscheidung ist, ein kostenpflichtiges Geschäftskonto zu eröffnen.

Wichtige Punkte bei kostenlosen Geschäftskonten
  • Freikontingente für beleglose SEPA-Buchungen
  • Kosten für zusätzliche Buchungen
  • Gebühren und Freikontingente für Bargeldabhebungen
  • Verfügbarkeit und Kosten für Bargeldeinzahlungen
  • Fremdwährungs- und Wechselkursgebühren
  • Zusatzleistungen: Digitale Buchhaltungs-Tools, Datenschnittstellen, Finanzverwaltungssoftware
  • Serviceumfang und Servicequalität

Erhöhter Aufwand für Geschäftskonten

Dass es nur wenige wirklich kostenfreie Geschäftskonten gibt, hat strukturelle Gründe. Der Aufwand für ein Business-Konto ist höher als für ein privates Girokonto. Unternehmen führen in der Regel mehr – und teilweise deutlich größere – Transaktionen durch. Hinzu kommen Zusatzfunktionen, die ein Privatkonto nicht bietet. Dazu gehören Unterkonten mit eigener IBAN, integrierte Rechnungs-Tools, API-Zugänge für Buchhaltungssoftware sowie eine DATEV-Schnittstelle zur Übertragung von Steuerdaten.

Diese Funktionen sind für viele Unternehmen ein klarer Mehrwert, bedeuten für die Anbieter jedoch zusätzlichen Entwicklungs-, Support- und Infrastrukturaufwand. Das erklärt, warum „kostenlos“ bei Geschäftskonten oft nur für die Grundfunktionen gilt.

Wer ein kostenloses Geschäftskonto nutzen kann

Firmenkonto kostenlos
Insbesondere für Selbstständige und Freiberufler gibt es einige kostenfreie Geschäftskonten im Angebot. / YakobchukOlena, iStockFoto: YakobchukOlena / iStock

Die meisten Banken knüpfen die Kostenfreiheit ihres Geschäftskontos an bestimmte Bedingungen. Oft ist ein Online-Geschäftskonto nur für ausgewählte Rechtsformen gebührenfrei. Häufig profitieren ausschließlich Selbstständige und Freiberufler, während andere Unternehmensformen eine monatliche Grundgebühr zahlen.

So ist beim Kontomodell FYRST Base die Kontoführung für Freiberufler, Solo-Selbstständige und Personengesellschaften kostenlos; Kapitalgesellschaften (etwa GmbH, UG) zahlen dagegen eine feste Monatsgebühr.

In jüngster Zeit nimmt jedoch die Zahl kostenloser Geschäftskonten zu, die allen von den jeweiligen Anbietern unterstützten Rechtsformen offenstehen.

Kostenlose Geschäftskonten im Test: N26 Business Standard, Kontist Free, FYRST Base

Für einen praxisnahen Überblick stellen wir im Folgenden 3 ausgewählte kostenlose Geschäftskonten vor, die wir persönlich getestet haben. Sie repräsentieren die wichtigsten Nutzungsszenarien im Markt – vom rein digitalen Freelancer-Konto bis zu Angeboten, die auch für Personengesellschaften infrage kommen: N26 Business Standard, Kontist Free und FYRST Base.

N26 Business Standard im Test

N26 Business Standard
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0 €
Geschäftskonto für Selbstständige & Freiberufler
2 kostenlose Abhebungen / Monat in Deutschland
0,1 % Cashback auf alle Einkäufe
Keine ausgehende SWIFT-Überweisungen
Nicht nutzbar, wenn schon ein Privatkonto bei N26 besteht

Mit ihren insgesamt vier Geschäftskonten richtet sich die N26 Bank ausschließlich an Freiberufler und Einzelunternehmer; andere Rechtsformen können kein N26 Geschäftskonto eröffnen. Die 2013 gegründete Neobank arbeitet vollständig digital und verfügt seit 2016 über eine Vollbanklizenz. Als erster Anbieter in Deutschland setzte N26 konsequent auf intuitives Mobile Banking. Die Kontoführung erfolgt über die N26 App oder im Online-Banking, wobei Transaktionen stets in der App bestätigt werden. Das Kontomodell Business Standard ist das kostenlose Geschäftskonto der Bank.

Konditionen

  • Keine Kontoführungsgebühr
  • Unbegrenzt viele kostenlose beleglose SEPA-Buchungen (SEPA-Echtzeitüberweisungen
  • Virtuelle MasterCard Debitkarte inklusive
  • Physische MasterCard für 10 € (einmalig)
  • 0,1 % Cashback auf Kartenzahlungen
  • 2 kostenlose Bargeldabhebungen pro Monat, danach 2 € pro Abhebung €
  • Bargeldeinzahlungen über Cash26 bei Einzelhandelspartnern: 1,5 % des Einzahlbetrags
  • Statistik-Dashboard für Betriebsausgaben.
Kostenfreies Business Konto
N26 ist auf Online-Banking per App spezialisiert. / ipopba, iStockFoto: ipopba / iStock

Was im Test auffällt

Das kostenlose N26 Business-Konto bietet ein konsequent digitales Nutzungserlebnis: mobiles Banking, schnelle Transaktionsbestätigungen und ein übersichtliches Dashboard. Die unbegrenzten kostenlosen SEPA-Buchungen sind ein klarer Vorteil, vor allem für Freelancer mit vielen kleineren Zahlungen.

Positiv ist zudem, dass N26 überhaupt Bargeldeinzahlungen ermöglicht – ein Angebot, das bei FinTechs und Neobanken keineswegs selbstverständlich ist. Die Einzahlungen sind zwar kostenpflichtig, erweitern jedoch den praktischen Nutzen des Kontos.

Beim Bargeld bleibt das Konto dennoch eingeschränkt: Abhebungen sind nur begrenzt kostenlos. Positiv hervorzuheben ist der Verzicht auf Fremdwährungsgebühren bei Kartenzahlungen, wodurch das Konto auch auf Reisen und bei internationalen Einkäufen gut nutzbar ist.

Limitationen zeigt das Konto beim Support. Im kostenlosen Tarif steht ausschließlich der Live-Chat zur Verfügung. Die Unterstützung fällt dort jedoch durch schnelle Reaktionszeiten und hilfreiche Antworten positiv auf, sodass der Verzicht auf telefonischen Support in vielen Fällen verschmerzbar ist.

Digitale Funktionen und praktische Zusatzoptionen

N26 stellt eine Reihe digitaler Werkzeuge für die Finanzverwaltung bereit. Dazu gehören ein intelligentes Dashboard in der App, Statistikfunktionen für Ausgaben sowie der einfache Export von Transaktionsdaten für die Steuer. Für Nutzer, die konsequent digital arbeiten, bietet das Konto einen reibungslosen und effizienten Workflow.

Zusätzlich lässt sich das Konto direkt mit Wise verknüpfen. Die Integration erleichtert internationale Überweisungen und erweitert das Einsatzspektrum um einen Dienst, der bei vielen anderen kostenlosen Geschäftskonten nicht verfügbar ist. Bei Bedarf und ausreichender Bonität kann ein Kontokorrentkredit bis zu 15.000 € eingerichtet werden.

Für wen das Kontomodell Business Standard ideal ist

Das Business Standard Konto von N26 passt vor allem zu Freiberuflern und Solo-Selbstständigen, die kaum Bargeld benötigen und viele Zahlungsvorgänge digital abwickeln. Die Kombination aus kostenloser Kontoführung, unbegrenzten SEPA-Buchungen und hoher Nutzerfreundlichkeit macht es zu einer attraktiven Option im Bereich der vollständig digitalen Geschäftskonten.

Testfazit zum Business Standard Konto von N26

Aus meiner Sicht gehört dieses Konto zu den überzeugendsten kostenlosen Geschäftskonten für Freiberufler und Solo-Selbstständige, die konsequent digital arbeiten. Besonders stark ist das Konto bei alltäglichen SEPA-Prozessen: unbegrenzte kostenlose beleglose Überweisungen sind in diesem Segment keineswegs selbstverständlich und machen N26 für viele Freiberufler und Solo-Selbstständige sehr effizient.

Für internationale Transaktionen ist die direkte Anbindung an Wise ein praktischer Vorteil, da Auslandsüberweisungen unkompliziert und zu fairen Konditionen abgewickelt werden können.

Auch die Möglichkeit zu Bargeldeinzahlungen – bei FinTechs und Neobanken sonst kaum gegeben – ist ein Plus des Kontos. Die Gebühren und Limits für Bargeldtransaktionen setzen jedoch klare Grenzen. Wer regelmäßig größere Bargeldbeträge ein- oder auszahlen muss, sollte daher einen Anbieter mit umfassenderen Bargeldservices in Betracht ziehen.

Kontist Free im Test

Kontist Free
Grundgebühr p. M.
0 €
Kosten / Buchung
0,40 €
*
Kostenloses Konto für Selbständige
Virtuelle Mastercard erleichtert Online-Transaktionen
Optionaler Überziehungsrahmen zwischen 500 € und 5.000 €
Keine physische Bezahlkarte inklusive
Keine ausgehende SWIFT-Überweisungen

Kontist ist ein FinTech-Unternehmen, das für Bankdienstleistungen mit der Solarisbank kooperiert. Die Geschäftskonten waren lange ausschließlich auf Freiberufler und Einzelunternehmer ausgelegt, stehen inzwischen aber auch GbRs sowie GmbH/UG offen.

Ein besonderer Vorteil: Kontist Free ist ein Geschäftskonto ohne Schufa – ein Angebot, das vor allem Selbstständigen mit schwächerer Bonität oder fehlender Schufa-Historie entgegenkommt. Erst bei der Beantragung eines Kredits wird eine Schufa-Abfrage durchgeführt.

Trotz der formalen Öffnung für weitere Rechtsformen eignet sich das kostenlose Kontist Free in der Praxis vorwiegend für sehr kleine Einzelunternehmen. Der Leistungsumfang ist für Unternehmen mit mehreren Nutzern oder höherem Transaktionsvolumen zu begrenzt.

Konditionen

  • Keine Kontoführungsgebühr
  • 5 kostenlose beleglose SEPA-Buchungen pro Monat, danach 0,40 € pro Buchung
  • 1 physische Visa Business-Debitkarte inklusive
  • bis zu 2 virtuelle Karten, jeweils 2 € pro Monat
  • Bargeldabhebungen: 2 € pro Abhebung
  • Fremdwährungsgebühr: 2 % auf Kartenzahlungen und Bargeldabhebungen
  • Automatische Berechnung von Einkommen- und Umsatzsteuer
  • Integriertes Rechnungstool
  • Belegverwaltung direkt in der App
  • Schnittstellen für Buchhaltungssoftware
  • Keine Bargeldeinzahlungen möglich
  • Keine ausgehenden Auslandsüberweisungen (SWIFT)

Was im Test auffällt

Die 5-Transaktionen-Grenze für beleglose SEPA-Buchungen ist die zentrale Einschränkung des Kontos: Für Solo-Selbstständige mit sehr geringem Buchungsvolumen ist dies ausreichend – für alle anderen steigen die Kosten durch die zusätzlichen 0,40 € pro SEPA-Buchung schnell an.

Auch der Zahlungsverkehr ist stark auf die Nutzung in Deutschland und der Eurozone beschränkt: Es gibt keine ausgehenden Auslandsüberweisungen, und die Fremdwährungsgebühr von 2 % ist im Vergleich zu anderen Anbietern hoch.

Im Bereich Bargeld ist das Konto ebenfalls limitiert: Bargeldeinzahlungen sind nicht möglich, Bargeldabhebungen kosten 2 € pro Vorgang.

Digitale Funktionen und Zusatzdienste

Die App steht im Mittelpunkt der Kontoführung. Kontist bietet ein übersichtliches Dashboard, automatische Steuerberechnung (Einkommen- und Umsatzsteuer), ein integriertes Rechnungstool sowie eine digitale Belegverwaltung. Über Schnittstellen lassen sich Buchhaltungsdaten direkt an gängige Finanzsoftware übertragen. Die Kombination aus automatisierter Steuerfunktion und App-first-Design macht das Konto hauptsächlich für sehr kleine Selbstständige praktikabel.

Ausschließlich für Freiberufler bietet Kontist – bei ausreichender Bonität – einen Kontokorrentkredit bis 3.000 € sowie einen Unternehmenskredit bis 50.000 € an. Die Beantragung muss innerhalb von 3 Monaten (Kontokorrentkredit) oder 6 Monaten (Wachstumsfinanzierung) nach der Kontoeröffnung erfolgen.

Der Support erfolgt digital – entweder über den In-App-Chat oder per E-Mail. Telefonische Beratung gehört nicht zum Leistungsumfang des kostenlosen Kontos. In der Praxis reagiert das Support-Team zügig; der Service ist jedoch stärker auf kurze, digitale Anfragen als auf komplexe Rückfragen ausgelegt.

Für wen Kontist Free geeignet ist

Kostenloses Geschäftskonto
Kostenloses GeschäftskontoFoto: nortonrsx, iStock

Kontist Free eignet sich vorwiegend für Einzelunternehmer und Freiberufler mit minimalem Buchungsvolumen, die überwiegend digital arbeiten und keine Bargeldprozesse benötigen. Die erweiterten Rechtsformen sind zwar technisch zugelassen, in der Praxis ist der Funktionsumfang jedoch zu begrenzt, um GbR, UG oder GmbHs sinnvoll zu unterstützen.

Testfazit zu Kontist Free

Kontist Free ist ein kostenloses Konto für Solo-Selbstständige, die nur wenige Transaktionen pro Monat tätigen und von der automatisierten Steuerberechnung profitieren möchten. Die Kontoeröffnung ohne Schufa ist ein Pluspunkt für Nutzer mit schwächerer Bonität.

Die fehlenden Auslandsüberweisungen, die hohen Fremdwährungsgebühren und die fehlenden Bargeldeinzahlungen schränken das Einsatzspektrum jedoch deutlich ein. Für Unternehmen, die mehr als ein paar Transaktionen pro Monat ausführen oder regelmäßig Bargeld benötigen, ist das Konto nicht geeignet.

FYRST Base im Test

FYRST ist ein digitales Geschäftskonto-Angebot aus dem Deutsche-Bank-Konzern. Die Konten werden technisch über die Infrastruktur von Postbank und Deutscher Bank geführt – ein Vorteil für Nutzer, die Wert auf Bargeldeinzahlungen, beleghafte Buchungen und ein großes Automatennetzwerk für Bargeldabhebungen legen. FYRST versteht sich als integrierte Business-Plattform für Gründer, Selbstständige und kleine Unternehmen.

FYRST Base ist das kostenlose Kontomodell für natürliche Personen (Freiberufler, Selbstständige, Personengesellschaften). Kapitalgesellschaften zahlen 6 € pro Monat. Neben FYRST Base gibt es das Kontomodell FYRST Complete für 10 € monatlich.

Konditionen

  • Keine Kontoführungsgebühr für Freiberufler, Selbstständige und Gesellschafter von Personengesellschaften
  • 50 kostenlose beleglose SEPA-Buchungen pro Monat, danach 0,19 € pro Buchung
  • Beleghafte Buchungen: 5 €
  • Kostenlose Bargeldauszahlungen an Cash-Group-Automaten (Commerzbank, Deutsche Bank, Postbank, HypoVereinsbank)
  • Bargeldeinzahlungen: 3 € pro angefangene 5.000 €
  • Debitkarten: FYRST Card (EC-Karte/Girocard) und FYRST Card Plus Mastercard Debitkarte ohne Zusatzkosten
  • Kreditkarten: Postbank Mastercard Business – kostenlos im ersten Jahr, danach 30 € pro Jahr; Postbank Mastercard Business Gold – 40 € im ersten Jahr, danach 80 € pro Jahr, inklusive Versicherungspaket
  • Integration von Buchhaltungs- und Rechnungssoftware (sevDesk, Sage, Lexware Office)
  • Unterstützung für Firmenlastschriften und Lastschrifteinzüge
  • Auslandszahlungsverkehr möglich
  • Kontokorrentkredit bei ausreichender Bonität möglich
FYRST Gründerkonto

FYRST bietet ein Gründerkonto an, das für alle Rechtsformen verfügbar ist. Die Kontoführung ist 1 Jahr lang kostenlos, sofern der Produktabschluss innerhalb von 12 Monaten nach der Gründung erfolgt. Anschließend gilt der Grundpreis des FYRST Complete Kontos von 10 € pro Monat. Das FYRST Gründerkonto entspricht in seinem Leistungsumfang dem FYRST Complete-Konto und umfasst unter anderem 75 freie SEPA-Überweisungen pro Monat (jede weitere Überweisung 0,08 €). Zusätzlich erhalten Gründer das FYRST Base-Konto als Unterkonto, eine DATEV-Schnittstelle sowie die sevDesk-Buchhaltungssoftware. Nach Ablauf der 12 Monate werden diese Leistungen kostenpflichtig und können einzeln oder im Paket gekündigt werden.

Was im Test auffällt

FYRST ist im Segment der kostenlosen Geschäftskonten der einzige Anbieter, der Bargeldeinzahlungen in nennenswertem Umfang ermöglicht – ein klarer Vorteil gegenüber anderen FinTechs.Die 50 kostenlosen SEPA-Buchungen bieten einen großzügigen Rahmen für Unternehmen mit moderatem Zahlungsverkehr. Auch der kostenfreie Bargeldbezug über die Cash Group ist im Vergleich zu den meisten anderen Digitalanbietern ein Pluspunkt. Regelmäßige Bargeldeinzahlungen oder beleghafte Buchungen bleiben jedoch ein Kostenfaktor.

Digitale Funktionen und Zusatzdienste

FYRST unterstützt digitale Funktionen wie die automatisierte Verwaltung von Belegen und die Integration von Buchhaltungssoftware. Softwarepakete können rabattiert gebucht werden. Für Gründer besonders relevant: Im FYRST Gründerkonto ist sevDesk „Buchhaltung“ im ersten Jahr kostenlos enthalten.

Die Kontoführung ist über Online-Banking und die FYRST App möglich; beide sind klar strukturiert, aber weniger „app-first“ als bei Neobanken. Insgesamt verbindet FYRST Base klassische Bankfunktionen mit digitalen Elementen wie DATEV-Schnittstelle und Softwareintegrationen.

Weitere Zusatzleistungen sind – Bonität vorausgesetzt – ein Kontokorrentkredit sowie Wachstumsfinanzierungen. Hinzu kommen Versicherungen, Investmentangebote sowie diverse Partnerangebote.

Positiv ist zudem die breite Kartenausstattung: Die FYRST Card und eine Mastercard-Debitkarte sind kostenlos enthalten, die Business-Kreditkarten der Postbank können ergänzend genutzt werden.

Business Konto kostenlos
Zum Geschäftskonto von FYRST gehören eine kostenfreie Girocard und eine Debit-Mastercard. / apichon_tee, iStockFoto: apichon_tee / iStock

Support erfolgt über den Live-Chat; außerdem steht auf der Website ein umfangreicher Hilfebereich zur Verfügung. Telefonsupport gehört nicht zum Leistungsumfang.

Für wen FYRST Base geeignet ist

Das kostenlose Geschäftskonto FYRST Base eignet sich besonders für Freiberufler, Selbstständige und Personengesellschaften, die ein klassisches Geschäftskonto mit digitaler Verwaltung ihrer geschäftlichen Finanzen verbinden möchten. Das Konto ist ideal für Nutzer, die Bargeldeinzahlungen benötigen, Buchhaltungssoftware integrieren wollen oder ein moderates Buchungsvolumen von bis zu 50 SEPA-Transaktionen pro Monat haben.

Weniger geeignet ist FYRST für Unternehmen mit vielen beleghaften Vorgängen, sehr hohen Bargeldvolumina oder dem Anspruch an eine vollständig app-zentrierte Kontoführung.

Testfazit zu FYRST Base

Im aktuellen Marktumfeld, in dem die meisten kostenlosen Geschäftskonten auf rein digitale Nutzung ausgelegt sind und Bargeldservices weitgehend fehlen, nimmt FYRST Base eine Sonderrolle ein. Die Kombination aus digitalem Funktionsumfang, kostenlosem Bargeldbezug über die Cash Group, der Möglichkeit, Bargeldeinzahlungen über die Postbank-Infrastruktur vorzunehmen, und einem verlässlichen Supportangebot macht FYRST meiner Meinung nach zu einer der vielseitigeren kostenfreien Optionen für natürliche Personen.

Für Freiberufler, Selbstständige und Personengesellschaften, die gelegentlich klassische Business-Banking-Leistungen benötigen, ist FYRST Base daher eine überzeugende Wahl im FinTech-Segment. Funktional bewegt sich FYRST Base damit stärker in Richtung eines klassischen Geschäftskontos – ohne dabei auf zentrale digitale Features wie Softwareintegrationen oder Automatisierungen zu verzichten.

Für die Bewertung ebenfalls entscheidend: FYRST Base und FYRST Complete bieten nahezu identische Funktionen. Unterschiede bestehen im Wesentlichen beim Freikontingent für beleglose SEPA-Buchungen (50 statt 75) und bei den Gebühren für darüber hinausgehende Transaktionen. Funktional bewegt sich FYRST Base damit stärker in Richtung eines klassischen Geschäftskontos – ohne dabei auf zentrale digitale Features wie Softwareintegrationen oder Automatisierungen zu verzichten.

Mit dem FYRST Gründerkonto ergänzt der Anbieter sein Portfolio um eine Lösung, die 1 Jahr lang für alle Rechtsformen kostenlos ist und den Leistungsumfang des Complete-Kontos inklusive integrierter Buchhaltungsfunktionen umfasst. Damit bietet FYRST ein strukturiertes und klar kalkulierbares Angebot, das besonders in der frühen Unternehmensphase einen praktischen Mehrwert bietet und sich in dieser Form von vielen Wettbewerbern unterscheidet.

Wichtige Kriterien für den Vergleich kostenloser Geschäftskonten
  • Gebührenstruktur: Kosten für beleglose SEPA-Buchungen sowie Gebühren bei Überschreitung des Freikontingents.
  • Bargeldservices: Konditionen und Standorte für Ein- und Auszahlungen, inklusive möglicher Gebühren.
  • Rechtsformen: Welche Unternehmensformen können das Konto tatsächlich kostenlos nutzen?
  • Kartenausstattung: Umfang und Kosten von Debitkarten, Kreditkarten und Zusatzkarten.
  • Digitale Funktionen: Buchhaltungs-Tools, Software-Integrationen sowie DATEV- und API-Schnittstellen.

Fazit: Welches kostenlose Geschäftskonto wirklich passt

Kostenlose Geschäftskonten sind ausschließlich bei Online-Banken und FinTechs verfügbar. Viele dieser Modelle sind auf natürliche Personen wie Freiberufler und Selbstständige zugeschnitten, während Kapitalgesellschaften häufig Gebühren zahlen müssen oder diese Konten nicht nutzen können. Zudem ist der Leistungsumfang in den kostenfreien Varianten oft bewusst begrenzt – insbesondere bei Buchungskontingenten, Bargeldservices und Supportangeboten.

Ein kostenloses Geschäftskonto eignet sich vorwiegend für Unternehmen mit geringem Buchungsvolumen und digitalen Geschäftsmodellen. Wer regelmäßig Bargeld benötigt, viele Transaktionen durchführt oder Wert auf umfassenden Service legt, sollte prüfen, ob ein kostenpflichtiges Konto besser zu den eigenen Anforderungen passt.

Die optimale Kontowahl hängt von mehreren Faktoren ab: Rechtsform, Zahlungsverhalten, Bargelderfordernissen, technischen Anforderungen und gewünschten Zusatzfunktionen. Ein strukturierter Geschäftskonto-Vergleich unterstützt Sie dabei, diese Kriterien präzise einzuordnen und die verfügbaren Angebote realistisch zu bewerten.

Letztlich entscheidet nicht die fehlende Grundgebühr, sondern die Passgenauigkeit des Kontos zum eigenen Geschäftsmodell. Wer diese Punkte berücksichtigt, findet schneller ein Konto, das im Alltag zuverlässig funktioniert – unabhängig davon, ob es kostenlos oder kostenpflichtig ist.

Häufig gestellte Fragen zum kostenlosen Geschäftskonto

Ein kostenloses Geschäftskonto ist ein Firmenkonto, bei dem keine monatliche Kontoführungsgebühr anfällt. Welche Leistungen tatsächlich kostenfrei enthalten sind, unterscheidet sich je nach Anbieter: In der Regel sind nur die wichtigsten Grundfunktionen gebührenfrei. Für Einzeltransaktionen – etwa SEPA-Transaktionen, Bargeldabhebungen oder Zusatzkarten – können dennoch Entgelte anfallen.

Freikontingente für beleglose Buchungen werden nicht immer gewährt oder sind stark begrenzt. Jedoch gibt es auch Anbieter wie N26 oder Vivid Money, die auch bei ihren kostenlosen Konten eine unbegrenzte Anzahl von SEPA-Transaktionen ohne Aufpreis unterstützen.

Typische Gebühren bei Geschäftskonten betreffen:

  • Kontoführungsgebühr – im Schnitt zwischen 5 und 30 €, entfällt bei kostenlosen Konten
  • Kosten für beleglose SEPA-Überweisungen (nach Ausschöpfen eventueller Freikontingente)
  • Bargeldabhebungen und Bargeldeinzahlungen
  • Beleghafte Buchungen
  • Zahlungskarten – Girocards und Debitkarten meist kostenlos; zusätzliche Karten können kostenpflichtig sein
  • Gebühren für echte Kreditkarten mit Kreditrahmen
  • Kosten für Auslandsüberweisungen
  • Fremdwährungs- und Wechselkursentgelte
  • Sollzinsen, falls ein Kontokorrentkredit genutzt wird

Ein genauer Blick ins Preis- und Leistungsverzeichnis hilft, die tatsächlichen Kosten realistisch einzuschätzen.

Die Gesamtkosten eines Geschäftskontos hängen vor allem vom Nutzungsverhalten ab. Maßgeblich sind die Anzahl belegloser SEPA-Überweisungen, die Häufigkeit von Bargeldabhebungen sowie mögliche Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen.

Ein kostenloses Geschäftskonto lohnt sich vor allem bei geringem Buchungsvolumen und wenigen Bargeldtransaktionen. Wer regelmäßig viele Transaktionen ausführt oder häufig Bargeld ein- und auszahlt, sollte die Konditionen genau prüfen – in solchen Fällen kann ein kostenpflichtiges Konto mit höheren Freikontingenten langfristig günstiger sein.

Letztlich bestimmen nicht die Grundgebühren, sondern die Summe aller Zusatzentgelte die tatsächlichen Kosten eines Geschäftskontos.

Rein rechtlich benötigen Selbstständige und Freiberufler kein separates Geschäftskonto. Aus praktischen Gründen ist es jedoch empfehlenswert, private und geschäftliche Finanzen klar zu trennen – auch für Buchhaltung und Steuer.

Zudem schließen viele Banken die geschäftliche Nutzung privater Girokonten in ihren AGB aus. Kapitalgesellschaften wie GmbH/UG müssen ohnehin ein eigenes Geschäftskonto führen.

Kostenlose Geschäftskonten werden ausschließlich von Onlinebanken und FinTechs angeboten und vollständig digital mit wenigen Klicks eröffnet. Im Antrag werden persönliche Daten und Unternehmensangaben erfasst; die benötigten Unterlagen – etwa Ausweis, Gründungsdokumente oder Handelsregisterauszug – können direkt hochgeladen werden. Welche Dokumente erforderlich sind, hängt von der Rechtsform ab.

Die Legitimation erfolgt in der Regel per Video-Ident. Bei schufafreien Konten kann die Nutzung häufig sofort nach Zuteilung der IBAN beginnen; physische Karten werden anschließend per Post versendet. Wird eine Schufa-Abfrage oder das PostIdent-Verfahren benötigt, verlängert sich die Eröffnungsdauer um einige Arbeitstage.

Vor der Beantragung sollten Sie prüfen, ob Ihre Rechtsform unterstützt wird und welche Zusatzleistungen – etwa eine Debitkarte oder Schnittstellen zu Buchhaltungssoftware – im kostenlosen Kontomodell enthalten sind.

Ein kostenloses Geschäftskonto eignet sich vor allem für Freiberufler, Selbstständige und sehr kleine Unternehmen mit geringem Buchungsvolumen und weitgehend digitalem Zahlungsverkehr. Weniger geeignet ist es für Unternehmen mit hohem Transaktionsaufkommen, vielen Bargeldtransaktionen, beleghaften Buchungen oder einem hohen Bedarf an persönlicher Beratung – hier bieten kostenpflichtige Kontomodelle oder Filialbanken meist bessere Konditionen und mehr Service.

Ja. Einige FinTechs und Neobanken bieten Geschäftskonten ohne Schufa-Abfrage an. Diese Konten funktionieren vollständig auf Guthabenbasis und kommen ohne Kreditrahmen aus. Der Funktionsumfang kann dabei je nach Anbieter unterschiedlich ausfallen.

Nur wenige Anbieter unterstützen Kapitalgesellschaften in ihren kostenlosen Kontomodellen. Viele kostenfreien Geschäftskonten sind auf Freiberufler und Einzelunternehmer beschränkt. Für GmbH und UG stehen oft nur kostenpflichtige Tarife zur Verfügung, die mehr Funktionen und höhere Freikontingente bieten.

Kostenlose Geschäftskonten bieten in der Regel die gleichen Sicherheitsstandards wie klassische Firmenkonten. Der Zugang erfolgt über sicheres Online-Banking mit Zwei-Faktor-Authentifizierung und verschlüsselter Datenübertragung. Kartenzahlungen sind über 3D-Secure abgesichert, Push-Benachrichtigungen informieren in Echtzeit über Kontobewegungen und helfen dabei, die eigenen geschäftlichen Finanzen im Blick zu behalten.

Wenn Sie Ihr Geschäftskonto eröffnen, sollten Sie auf aktuelle App-Versionen, sichere Passwörter und eine korrekt hinterlegte E-Mail-Adresse achten. So lässt sich das Risiko unbefugter Zugriffe weiter reduzieren.

Über die Autorin
Janine El-Saghir Janine El Saghir ist bei gruendung.de die Spezialistin für die konkreten, praktischen Schritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Sie hat das besondere Talent, trockene...