Wie wir unser Geld verdienen
Die Leistungen von gruendung.de finanzieren wir durch Partnerprogramme mit Anbietern von Finanzprodukten und anderen unternehmensbezogenen Dienstleistungen.
Wenn Sie über gruendung.de z. B. ein Geschäftskonto eröffnen oder eine Kreditkarte beantragen, erhalten wir in einigen Fällen von den Anbietern eine Provision. Diese Vergütungen haben jedoch keinen Einfluss auf unsere Empfehlungen, Bewertungen und Platzierungen von Produkten.
In unserer redaktionellen Arbeit agieren wir nicht provisionsabhängig. Hiervon profitieren Sie als unsere Nutzer, jedoch auch die Anbieter von unternehmensbezogenen Leistungen – in jedem Fall erhalten Sie von uns als unabhängigem Bewertungsportal wichtige Hinweise auf die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit von unternehmensrelevanten Angeboten.
So eröffnen Sie Ihr Geschäftskonto
- Übersicht der wichtigsten Voraussetzungen und Unterlagen für verschiedene Rechtsformen
- Unterschiede zwischen klassischen Filialbanken, Direktbanken und FinTechs
- Ablauf der Kontoeröffnung – von der digitalen Registrierung bis zur Freischaltung
- Tipps zur Anbieterauswahl
- Häufige Stolpersteine im Eröffnungsprozess
- Praxisorientierter Leitfaden für Gründer, Freiberufler, Solo-Selbstständige und Unternehmen
Meine Analyse und meine Tipps zum Eröffnungsprozess von Geschäftskonten basieren auf langjähriger Erfahrung im Finanzjournalismus sowie auf meiner Spezialisierung auf digitale Banking-Lösungen für Gründer und Unternehmen. Diskutiert werden nicht nur rechtliche und formale Anforderungen, sondern auch die praktischen Unterschiede zwischen FinTechs, Direktbanken und Filialbanken im Eröffnungsprozess und bei der Kontonutzung. Grundlage sind eigene Tests, Marktbeobachtungen und aktuelle Anbieterprofile, die eine fundierte Orientierung bei der Kontowahl ermöglichen. Detaillierte Informationen zu Top-Anbietern finden Sie in unserem großen Geschäftskonto-Vergleich sowie in unseren Testberichten.
Wer ein Geschäftskonto benötigt
Für Kapitalgesellschaften wie GmbH, UG oder AG ist ein Geschäftsgirokonto gesetzlich vorgeschrieben. Im Gründungsprozess dient es der Einzahlung des Stammkapitals und später der gesamten Zahlungsabwicklung des Unternehmens. Auch für eingetragene Vereine und Stiftungen ist ein separates Konto zwingend erforderlich, da diese Organisationen ebenfalls juristische Personen sind und daher über eine eigene Rechtspersönlichkeit verfügen.
Freiberufler, Solo-Selbstständige und Personengesellschaften ohne Registerpflicht gelten dagegen als natürliche Personen. Für diese Unternehmer besteht keine gesetzliche Verpflichtung, ein Firmenkonto einzurichten – dennoch ist es für sie ebenfalls empfehlenswert, ein separates Geschäftskonto zu eröffnen. Es sorgt für eine klare Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Finanzen, erleichtert die Buchhaltung und bildet die Grundlage für eine nachvollziehbare Steuererklärung. Zudem untersagen viele Banken, eine private Bankverbindung für geschäftlichen Zahlungsverkehr zu nutzen. Insbesondere Neobanken und FinTechs bieten speziell auf die Anforderungen dieser Zielgruppen zugeschnittene Geschäftskontomodelle an.
Während der Gründung einer GmbH oder UG eröffnen Sie zunächst ein Gründungskonto und zahlen das Stammkapital der Gesellschaft darauf ein. Der Nachweis dieser Einzahlung ist Voraussetzung für die Eintragung ins Handelsregister und damit für den Abschluss Ihrer Gründung. Sobald der Handelsregisterauszug vorliegt, wird das Konto in ein reguläres Business-Konto umgewandelt. Einige Anbieter – etwa Qonto, Holvi und die Commerzbank – bieten Gründern nicht nur ein Gründungskonto, sondern auch umfassende Beratung und Begleitung bis zum Gründungsabschluss an. Der Start in die Selbstständigkeit ist so besonders einfach.
Anbietersegmente für Geschäftskonten im Überblick
Der Markt für Geschäftskonten ist heute breit gefächert. Neben klassischen Filialbanken haben sich Direktbanken und spezialisierte FinTechs etabliert, die durch digitale Prozesse, klare Kostenstrukturen und moderne Technologie überzeugen.Welches Modell am besten passt, hängt stark von der Unternehmensstruktur sowie den Anforderungen an Kontoleistungen und Service ab.
Geschäftskonten bei Filialbanken
Klassische Filialbanken verbinden persönliche Beratung mit einem breiten Produktportfolio – von Geschäftskonten über Kreditlinien bis zu Finanzierungen und Anlageprodukten. Sie sind häufig die erste Anlaufstelle für Kapitalgesellschaften und etablierte Unternehmen, die sich eine umfassende Betreuung und eine stabile Geschäftsbeziehung wünschen.
Auch bei Filialbanken ist eine digitale Kontoführung über Online-Banking und mobile Apps heute Standard.
- Persönliche Beratung und feste Ansprechpartner
- Zugang zu Krediten und anderen Finanzdienstleistungen
- Meist kostenlose Bargeldauszahlung
- Günstige Konditionen für beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen
- Umfassende Ausstattung mit Zahlungskarten
- Oft bundesweites Filialnetz
- Für alle Rechtsformen verfügbar
- Nicht immer Online-Abschluss möglich
- Längere Bearbeitungszeiten und teilweise höhere Kontoführungsgebühren als bei Digitalanbietern
- Zusatzleistungen wie Unterkonten oder Banking-Software immer kostenpflichtig
- Keine kostenlosen Konten ohne monatliche Grundgebühr
- Kontoeröffnung nur mit positiver Schufa
Besonders geeignet für:
Kapitalgesellschaften, Unternehmen mit komplexen Strukturen oder Kreditbedarf inklusive des Zugangs zu öffentlichen Fördermitteln, bargeldintensive Geschäftsmodelle, international aktive Firmen
Top-Anbieter:
Commerzbank, Deutsche Bank, Postbank, TARGOBANK, insbesondere für Unternehmen mit regionalem Schwerpunkt: Sparkassen, Volksbanken
Geschäftskonten bei klassischen Direktbanken
Direktbanken bieten ein klassisches Bankkonto ohne Filialnetz, aber mit vollem Funktionsumfang über Online- und Mobile-Banking. Sie kombinieren die Seriosität traditioneller Banken mit der Effizienz digitaler Prozesse.
- Niedrige Grundgebühren und transparente Kostenstrukturen
- Online-Kontoeröffnung und schnelle Bearbeitung
- Je nach Bank: Kontokorrentkredit und Finanzierungen verfügbar
- Teilweise gute Schnittstellen zu Buchhaltungssoftware und externen Systemen (z. B. DKB)
- Kein persönlicher Ansprechpartner vor Ort
- Eingeschränkte Bargeldservices (z. B. Bargeldeinzahlungen oft nur im Einzelhandel)
- Kontoeröffnung ebenfalls nur mit positiver Schufa
- Nicht immer für alle Rechtsformen verfügbar.
Besonders geeignet für:
Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen mit überwiegend digitalen Zahlungsströmen
Top-Anbieter:
DKB, ING, GRENKE Bank
Geschäftskonten bei FinTechs und Neobanken
FinTechs und Neobanken stehen für moderne, vollständig digitale Geschäftskonten. Beide Modelle prägen die moderne Banking-Landschaft, unterscheiden sich jedoch in ihrer Struktur und Regulierung:
- FinTechs entwickeln spezialisierte Finanztechnologien. Da sie über keine Vollbank-Lizenz verfügen, kooperieren sie meist im Hintergrund mit klassischen Banken.
- Neobanken agieren dagegen als Bankplattformen mit eigener Lizenz. Sie können daher nicht nur ein Online-Geschäftskonto, sondern die gesamte Bandbreite an Bankprodukten anbieten und diese mit innovativen Finanztechnologien kombinieren.
- Schnelle Online-Eröffnung und oft sofortige Kontonutzung
- Oft keine Schufa-Prüfung
- Transparente Preismodelle und digitale Zusatzfunktionen inklusive Teamverwaltung
- Intuitive Kontoführung in der App
- API-Anbindung und integrierte Buchhaltungs-Tools
- Zusatzleistungen wie kostenlose Unterkonten, rabattierte Buchhaltungssoftware und Cashback
- Kostenlose Kontoangebote (teilweise nur für Freiberufler und Solo-Selbstständige)
- Oft günstige Auslandskonditionen
- Kein persönlicher Ansprechpartner
- Kundenservice vorrangig per Live-Chat, Messenger und E-Mail, in günstigen Tarifen teilweise kein Telefon-Support
- Keine oder limitierte kostenlose Bargeldabhebungen
- Keine Bargeldeinzahlungen und beleghaften Buchungen (Einzahlungen teilweise über Einzelhandelspartner möglich)
- Oft keine Kreditlinien, Finanzierungsangebote und Kreditkarten mit Überziehungsrahmen
- Nicht immer für alle Rechtsformen verfügbar
Besonders geeignet für:
Freiberufler, Solo-Selbstständige, Startups und digital affine Unternehmen
Top-Anbieter:
Qonto, Finom, FYRST, Holvi, Kontist (derzeit ohne SWIFT-Funktion), Vivid Money, Tide, Revolut Business, N26 (nur für Freiberufler und Einzelunternehmer)
FYRST – eine Digitalmarke der Deutschen Bank – gilt als Hybridlösung zwischen FinTech und klassischer Filialbank. Das Unternehmen kombiniert die Leistungen und Innovationen eines FinTechs mit der Bankinfrastruktur der Postbank. So profitieren Nutzer von einer schnellen Online-Eröffnung, modernen Digitalfunktionen und zugleich vom Postbank-Filialservice. Besonders interessant ist FYRST für Gründer und kleine Unternehmen, die digitale Abläufe bevorzugen, aber nicht vollständig auf klassische Bankdienstleistungen verzichten möchten oder ein bargeldintensives Geschäftsmodell verfolgen.
Kosten für ein Business-Konto
Die Kosten für ein Geschäftskonto variieren je nach Anbieter, Kontomodell und Leistungsumfang. Entscheidend sind nicht nur die monatlichen Grundgebühren, sondern auch die Konditionen für Einzeltransaktionen, Karten und Zusatzleistungen. Wir erklären die wichtigsten Kostenpositionen für ein Business-Konto.
Monatliche Kontoführungsgebühren
Die durchschnittlichen Kontoführungsgebühren für ein Geschäftskonto liegen zwischen 5 und 50 € pro Monat.
Filialbanken bewegen sich tendenziell im oberen Bereich, da hier der Filialservice und die persönliche Betreuung zusätzliche Kosten verursachen. In der Regel stehen 3 standardisierte Kontomodelle mit gestaffelten Leistungen zur Auswahl. Für größere Unternehmen können individuelle Vereinbarungen getroffen werden. Die Kontoführungskosten klassischer Direktbanken liegen ebenfalls innerhalb dieser Spanne.
Viele FinTechs und Neobanken bieten Geschäftskonten mit höherer Skalierbarkeit und bis zu 6 Kontomodellen für unterschiedliche Zielgruppen an. Einstiegstarife für Freiberufler und Solo-Selbstständige beginnen im unteren Preissegment, während Premiumkonten für größere Firmen mit umfangreichen Digitalfunktionen und Inklusivleistungen bis zu rund 200 € monatlich kosten können. Bei jährlicher Zahlung gewähren viele Digitalanbieter Rabatte auf den Grundpreis.
Neue Kundinnen und Kunden erhalten bei vielen Banken und FinTechs für einige Zeit freie Kontonutzung, Rabatte auf die Grundgebühr oder eine Bonus-Gutschrift.
Im FinTech-Segment können Firmenkunden bei einigen Anbietern ein kostenloses Geschäftskonto ohne monatliche Grundgebühr eröffnen. Hierzu gehören unter anderem Finom, Kontist, Holvi, N26 und Vivid Money. Diese Konten bieten häufig nur Basis-Funktionen, geringe oder gar keine Inklusivvolumina für Transaktionen und – wenn überhaupt – nur eingeschränkte digitale Features. Für Unternehmen mit mehreren Nutzern oder wachstumsorientierte Firmen sind sie aus meiner Sicht nur selten eine geeignete Lösung. Für Freiberufler und Solo-Selbstständige mit nur wenigen Buchungsposten und überwiegend digitaler Nutzung können sie dagegen eine sinnvolle und kostengünstige Option für ein Business-Konto sein. Auch sie sollten jedoch beachten, dass die Ersparnis durch den Wegfall der Kontoführungsgebühr durch Transaktionskosten und fehlende Zusatzleistungen oft schnell relativiert wird.
Transaktionskosten
Bei den Transaktionskosten fallen verschiedene Positionen ins Gewicht – bei der Kontoauswahl sollten Sie daher darauf achten, dass die Konditionen Ihren praktischen Anforderungen entsprechen.
Relevante Kostenpunkte bei Geschäftskonten sind:
- Kosten für beleglose SEPA-Buchungen
Viele Banken und FinTechs gewähren Freikontingente für beleglose SEPA-Transaktionen (Überweisungen und Lastschriften). Nach deren Überschreitung fallen pro Buchung zusätzliche Gebühren an. Es gibt jedoch – insbesondere bei Filialbanken – auch Modelle, bei denen jede Buchung einzeln berechnet wird. In höherpreisigen Tarifen sind die Kosten pro Einzelbuchung meist geringer. - Kosten für Bargeldabhebungen
Bei Filialbanken ist der Bargeldbezug mit der Girocard an eigenen Geldautomaten oder innerhalb von Automatennetzwerken wie der Cash Group (Commerzbank, Deutsche Bank, Unicredit/HVB) in der Regel kostenlos. Digitale Anbieter handhaben dies unterschiedlich: Teilweise gewähren sie eine bestimmte Zahl kostenloser Abhebungen pro Monat oder ermöglichen Bargeldauszahlungen bei Einzelhandelspartnern. - Kosten für Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen
Filialbanken bieten diese Leistungen meist zu günstigen Konditionen an. Im FinTech-Segment gehören sie – mit Ausnahme von FYRST, das dafür auf den Postbank-Filialservice zurückgreift – in der Regel nicht zum Leistungsumfang. Bei Fremdbanken fallen häufig hohe Gebühren an. Einige Digitalbanken und FinTechs ermöglichen Bargeldeinzahlungen im Einzelhandel ohne Aufpreis oder gegen geringe Gebühr, allerdings sind sie oft an Mindesteinkaufswerte von 10 bis 20 € gebunden. - Kosten für Fremdwährungstransaktionen
Für Kartenzahlungen und Bargeldabhebungen in Fremdwährungen erheben viele Anbieter Fremdwährungsgebühren – im Durchschnitt zwischen 1 % und 3 % des Umsatzes. SWIFT-Überweisungen sind grundsätzlich kostenpflichtig; die Gebühren können je nach Anbieter stark variieren. FinTechs und Neobanken bieten häufig günstigere Konditionen für Auslandsüberweisungen.
Unternehmen sollten bei der Kontoauswahl darauf achten, dass das Inklusivvolumen für beleglose Buchungen und die Gebührenstruktur ihrem tatsächlichen Zahlungsverhalten entsprechen. So lassen sich unerwartete Zusatzkosten im laufenden Geschäft vermeiden.
Kosten für Karten
Zu den Geschäftskonten von Filialbanken gehört in der Regel eine kostenlose Girocard, die gebührenfreie Bargeldauszahlungen im Inland ermöglicht. Gegen eine Monats- oder Jahresgebühr werden außerdem moderne Debitkarten (Visa oder Mastercard) sowie Kreditkarten ausgegeben. Der Bargeldbezug mit diesen Karten ist nahezu immer kostenpflichtig.
Die Ausstellung von Firmenkarten mit Überziehungsrahmen erfolgt bonitätsabhängig. Einige Banken bieten ihre Kreditkarten im ersten Jahr kostenlos an oder gewähren eine dauerhafte Gebührenbefreiung, wenn ein bestimmter Jahresumsatz erreicht wird.
FinTechs und Neobanken stellen standardmäßig Debitkarten aus (Ausnahmen: FYRST und Holvi, deren Geschäftskonten auch eine „echte“ Kreditkarte erhalten können). Im Unterschied zu Filialbanken und klassischen Direktbanken stehen in diesem Marktsegment neben physischen auch virtuelle Debitkarten zur Verfügung. Die Anzahl kostenloser Karten richtet sich nach dem Kontomodell und der vorgesehenen Anzahl der Nutzer.
Apple Pay, Google Pay und teilweise auch andere digitale Wallets werden von allen für Geschäftskonten ausgestellten Debit- und Kreditkarten unterstützt.
Weitere Geschäftskonto-Kosten
Für einen vollständigen Kostenvergleich sollten auch weniger offensichtliche Posten berücksichtigt werden. Dazu gehören:
- Sollzinsen für die Nutzung eines Kontokorrentkredits
- Gebühren für digitale Zusatzleistungen wie EBICS oder die Integration von Buchhaltungssoftware. Bei einigen Anbietern ist auch die DATEV-Schnittstelle zur Übertragung von Daten an Steuerberater und Finanzbehörden kostenpflichtig. Buchhaltungsfunktionen sind teilweise standardmäßig in die Konten integriert. Wenn Buchhaltungssoftware als Zusatzmodul gebucht werden muss, gewähren die meisten Anbieter darauf Rabatte.
- Zusätzliche Kosten für Ersatzkarten, Zusatzkarten, weitere Nutzer, Telefonbanking sowie Kontoauszüge in Papierform.
So wählen Sie den passenden Anbieter für Ihr Business-Konto
Die Anforderungen an ein Geschäftskonto variieren je nach Unternehmensgröße, Rechtsform und Geschäftsmodell.
Freiberufler und Solo-Selbstständige legen meist Wert auf einfache Verwaltung, transparente Kosten und eine direkte Anbindung an Buchhaltungs- oder Rechnungstools. Kapitalgesellschaften und wachsende Unternehmen benötigen darüber hinaus häufig Funktionen für Teamzugriffe, Freigabeprozesse sowie individuelle Kreditoptionen. Entscheidend ist hier weniger die Rechtsform als vielmehr die Komplexität der täglichen Finanzprozesse.
Unternehmen mit internationaler Ausrichtung oder E-Commerce-Schwerpunkt sollten auf Multiwährungsfähigkeit, günstige Fremdwährungsgebühren sowie die Integration von Zahlungsschnittstellen in ihr Business-Konto achten. Auch die Häufigkeit von Kontotransaktionen kann den Leistungsbedarf beeinflussen – etwa bei hohem Buchungsvolumen oder saisonalen Geschäftsmodellen.
Um das passende Konto zu finden, lohnt sich ein genauer Blick auf die wichtigsten Vergleichskriterien. Sie zeigen, welche Leistungen für Ihr Unternehmen im Alltag wirklich relevant sind, und helfen, Angebote gezielt einzuordnen.
Einen umfassenden Überblick über aktuelle Anbieter, Kontomodelle, Gebühren und Funktionen finden Sie in unserem großen Geschäftskonto-Vergleich.
- Monatliche Kontoführungsgebühren
- Freikontingente für beleglose SEPA-Buchungen
- Kosten für beleglose Buchungen außerhalb von Freikontingenten
- Verfügbarkeit und Kosten für beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen
- Verfügbare Kartentypen – Debit- und Kreditkarten, physische und virtuelle Karten
- Gebühren für Karten und Kartentransaktionen
- Digitale Funktionen – DATEV- und API-Schnittstellen, Buchhaltungs-Tools, Softwareintegrationen
- Mehrbenutzerzugänge, Teamfunktionen und Rollenverwaltung
- Konditionen für Kontokorrentkredite und Finanzierungen
- Fremdwährungsgebühren und SWIFT-Kosten
- Zusatzleistungen wie Unterkonten, Cashback, Zahlungslösungen oder Versicherungen
Allgemeine Voraussetzungen für die Kontoeröffnung
Die Anforderungen für die Eröffnung eines Geschäftskontos unterscheiden sich je nach Unternehmensform und Anbieter. Grundsätzlich erforderlich sind:
- Volljährigkeit und Geschäftsfähigkeit aller Kontoinhaber oder vertretungsberechtigter Personen
- Wohnsitz oder Firmensitz innerhalb der EU – Ausnahmen bilden internationale Anbieter wie Revolut Business und Wise Business, die auch Kunden aus anderen Ländern akzeptieren, in denen sie tätig sind. Einige Banken setzen einen deutschen Wohn- und Firmensitz voraus.
- Steueridentifikation – Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
- Nachweis der Unternehmensgründung – beispielsweise durch Gewerbeanmeldung oder Handelsregisterauszug. Freiberufler können stattdessen vorhandene Steuerbescheide, Rechnungen oder andere Nachweise ihrer selbstständigen Tätigkeit vorlegen.
Welche Unterlagen Banken für die Kontoeröffnung verlangen
In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Unterlagen aufgeführt, die Banken und FinTechs für die Eröffnung eines Geschäftskontos je nach Rechtsform verlangen. Die Anforderungen können im Detail leicht variieren, sind jedoch weitgehend standardisiert.
| Rechtsform/Unternehmensart | Benötigte Unterlagen |
|---|---|
| Einzelunternehmen, Freiberufler, Selbstständige |
|
| Personengesellschaften (GbR, PartG, OHG, KG) |
|
| Kapitalgesellschaften (GmbH, UG, AG, GmbH & Co. KG) |
|
| Eingetragene Vereine |
|
Bei digitalen Geschäftskonten werden alle Dokumente im Kontoeröffnungsprozess online hochgeladen. Die Identitätsprüfung erfolgt per Video-Ident-Verfahren oder über den elektronischen Personalausweis (eID). Notariell beglaubigte Dokumente können als gescannte Kopien eingereicht werden; Originale sind nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Ablauf der Kontoeröffnung
Der Ablauf der Kontoeröffnung hängt maßgeblich vom jeweiligen Anbieter ab. Direktbanken und FinTechs setzen dafür vollständig digitale Prozesse ein. Viele Filialbanken ermöglichen heute ebenfalls die Online-Kontoeröffnung. Freiberufler und Solo-Selbstständige können auch bei diesen Banken ihr Geschäftskonto online eröffnen. Dagegen können Kapitalgesellschaften und Unternehmen mit mehreren zeichnungsberechtigten Partnern den Eröffnungsprozess zwar teilweise online starten, benötigen für den Abschluss jedoch einen Filialtermin.
Digitale Kontoeröffnung (Online-Banking oder App)
- Online-Antrag im klassischen Online-Banking oder in der App
- Upload der benötigten Dokumente
- Identitätsprüfung durch das Video-Ident-Verfahren
- Prüfung der Angaben durch die Bank
- Digitale Bereitstellung von Zugangsdaten und IBAN
Das Konto kann unmittelbar nach der Freischaltung genutzt werden; physische Karten werden anschließend per Post zugestellt. Der gesamte Eröffnungsprozess dauert häufig weniger als 15 Minuten.
Einige Banken bieten alternativ auch das Post-Ident-Verfahren an, wodurch sich die Bearbeitungszeit bis zur Kontoeröffnung auf mehrere Werktage verlängert.
Kontoeröffnung in der Filiale
- Terminvereinbarung mit einem Berater
- Vorlage der Unterlagen in Papierform
- Identitätsprüfung direkt vor Ort
- Kontoaktivierung nach bankinterner Prüfung (1–3 Werktage)
Vorteile dieser Variante sind die persönliche Beratung sowie die Möglichkeit, individuelle Fragen zu klären. Sie eignet sich besonders für Unternehmen mit komplexen Strukturen oder erhöhtem Beratungsbedarf. Für diese Firmen kann es sinnvoll sein, diese Möglichkeit auch dann zu nutzen, wenn eine reine Online-Kontoeröffnung angeboten wird.
Einlagensicherung und technische Sicherheit
Die Sicherheit von Geschäftskonten wird in Deutschland und in der EU durch gesetzliche und technische Standards gewährleistet.
Alle von uns getesteten Geschäftskonten – mit Ausnahme von Vivid Money – unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 € je Kunde. Dies gilt auch für FinTechs ohne Lizenz als Vollbank, bei denen die Sicherheitsgarantie von Partnerbanken übernommen wird. Filialbanken gewähren darüber hinaus häufig eine deutlich höhere Absicherung über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken e. V.
Bei Vivid Money erfolgt die Verwahrung der Kundengelder gemäß den Sicherheitsvorschriften für E-Geld-Institute nach luxemburgischem oder niederländischem Recht. Auch hier gelten strenge Trennungs- und Verwahrungsregeln für Kundeneinlagen, die Entschädigungssumme im Insolvenzfall liegt jedoch lediglich bei maximal 20.000 €.
Für die technische Sicherheit setzen alle Anbieter auf aktuelle Sicherheitsverfahren. Dazu gehören Zwei-Faktor-Authentifizierung und 3D Secure für Transaktionen, biometrische Anmeldung über Face-ID oder Fingerprint, Zugriffsbeschränkungen auf Basis von Benutzerrollen sowie Echtzeitbenachrichtigungen über Kontobewegungen in der Banking-App. Die Datenspeicherung erfolgt ausschließlich auf EU-Servern und unterliegt den europäischen Datenschutzstandards.
Fazit
Bei der Wahl Ihres Geschäftskontos sollten Sie etwas Zeit in den Vergleich der Anbieter, Konditionen und Leistungen investieren. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass das vermeintlich günstigste Konto nicht automatisch das beste ist. Entscheidend ist, dass es zu den tatsächlichen Anforderungen Ihres Unternehmens passt – von der Zahl der Transaktionen über die Buchhaltungsintegration bis zu möglichen Teamzugängen.
Eine optimale Kontoauswahl treffen Sie, wenn Ihr Geschäftskonto Ihren Arbeitsalltag erleichtert, administrative Prozesse spürbar vereinfacht und als Effizienztreiber im Unternehmen wirkt.
Häufig gestellte Fragen – FAQ
Bei Filialbanken und klassischen Direktbanken grundsätzlich nicht – dort gehört die Schufa-Abfrage zum Standardprozess. Viele FinTechs und Neobanken bieten dagegen Geschäftskonten ohne Schufa an. Diese Konten werden zunächst auf Guthabenbasis geführt. Falls der Anbieter einen Kontokorrentkredit oder andere Finanzierungen anbietet und Sie diese Leistungen in Anspruch nehmen wollen, erfolgt oft eine interne Bonitätsprüfung, gelegentlich jedoch auch eine nachträgliche Schufa-Abfrage. Bei negativer Schufa, aber auch für Gründer und Selbstständige mit fehlender oder kurzer Schufa-Historie ist ein Schufa-freies Konto eine hervorragende Lösung.
Die Dauer der Kontoeröffnung hängt vom Anbieter und der Rechtsform ab. Bei FinTechs und Neobanken ist der Prozess vollständig digitalisiert und häufig innerhalb eines Tages abgeschlossen. Manche Anbieter schalten das Konto bereits nach 30 Minuten frei – der Zugriff auf IBAN, Online-Banking und Kartenbestellung ist dann sofort möglich. Filialbanken benötigen in der Regel mehrere Werktage, da hier zusätzliche Prüfschritte oder Filialtermine anfallen.
Ja. Der wichtigste Grund für Verzögerungen liegt in unvollständigen oder fehlerhaften Unterlagen. Möglicherweise fehlen Beglaubigungen oder aktuelle Registerauszüge. Auch bei Personengesellschaften ohne klaren Gesellschaftsvertrag kann es zu Rückfragen kommen. Wer vorab prüft, ob alle Dokumente vollständig sind, und sie im richtigen Format hochlädt, vermeidet Wartezeiten. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich vorab der Kontakt zum Kundenservice des Anbieters.
Ja, das ist sogar erforderlich. Während der Gründung einer GmbH eröffnen Sie ein sogenanntes Gründungskonto, zahlen Ihr Stammkapital darauf ein und übermitteln den Nachweis darüber an Ihren Notar. Anschließend kann Ihre Gesellschaft zur Eintragung ins Handelsregister anmelden. Sobald Ihrer Bank der Handelsregisterauszug vorliegt, führen Sie das Konto als reguläres Firmenkonto weiter.
Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Digitale Geschäftskonten eignen sich besonders für digital affine Unternehmen, die ihre Finanzverwaltung weitgehend automatisieren möchten und Wert darauf legen, dass sich das Firmenkonto nahtlos in bestehende digitale Prozesse einfügt. Sie profitieren von hoher Transparenz, schnellen Abläufen und der Möglichkeit, Buchhaltung, Rechnungsstellung und Teamverwaltung zentral zu steuern – ohne auf individuellen Service angewiesen zu sein.
Filialbanken bieten dagegen persönliche Ansprechpartner, umfassende Finanzierungsmöglichkeiten einschließlich der Vermittlung öffentlicher Förderkredite sowie eine enge, langfristige Kundenbetreuung. Sie eignen sich gut für Unternehmen mit hohem Beratungsbedarf oder bargeldintensiven Geschäftsmodellen. Zusatzleistungen wie Buchhaltungs- oder Digitallösungen sind hier in der Regel kostenpflichtig und müssen separat gebucht werden.
Fehlen Unterlagen, fordern Banken in der Regel eine Nachreichung an. Wird die Kontoeröffnung abgelehnt, liegt das meist an Unklarheiten bei der Rechtsform, einer negativen Schufa oder einer fehlenden Schufa-Historie. Eine Rücksprache mit der Bank kann helfen, offene Punkte zu klären. Alternativ kann ein Anbieterwechsel sinnvoll sein – etwa zu einem FinTech oder einer Neobank, die schufafreie Geschäftskonten anbieten und eine schnelle digitale Kontoeröffnung ermöglichen.