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Geschäftskonto eröffnen: So finden Sie das passende Geschäftskonto

von Charlotte Ruzanski
Ein Geschäftskonto ist für Freiberufler, Solo-Selbstständige und Unternehmen sinnvoll, um geschäftliche und private Zahlungsvorgänge sauber zu trennen. Das gilt auch für nebenberuflich Selbstständige, deren Geschäft bisher einen überschaubaren Umfang hat. Die Angebote für Geschäftskonten sind ebenso vielfältig wie bei privaten Girokonten. Bevor Sie ein Business-Konto eröffnen, sollten Sie Leistungen und Konditionen der verschiedenen Anbieter daher sehr genau vergleichen.

Business-Konto: Basis für die geschäftlichen Finanzen

Für Freiberufler und Selbstständige, die noch am Anfang ihrer beruflichen Entwicklung stehen, erschließt sich häufig nicht, warum sie ein separates Konto für ihre betrieblichen Zahlungsvorgänge eröffnen sollten. Solange keine regelmäßigen Einnahmen vorliegen, sind sie der Ansicht, dass sie gelegentliche Transaktionen auch problemlos über ihr privates Girokonto buchen können. Hiermit verschenken sie jedoch viele Vorteile, die ihnen ein Business-Konto bietet.

Geschäftskonto: auch sinnvoll, wenn es nicht verpflichtend ist

Auch wenn keine Pflicht für ein Geschäftskonto besteht, ist ein Geschäftskonto ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil einer Selbstständigkeit. Kleinunternehmer, Gewerbetreibende und Freiberufler sollten unabhängig vom Umfang ihrer selbstständigen Tätigkeit von Anfang an darauf achten, die geschäftlichen und privaten Einnahmen und Ausgaben zu trennen.

business konto eröffnen
Mit einem Geschäftskonto lassen sich die privaten und geschäftlichen Finanzen klar trennen. / AndreyPopov, iStockFoto: AndreyPopov / iStock

Wichtig:
Viele Banken untersagen in ihren AGB ausdrücklich die geschäftliche Nutzung eines privaten Girokontos und behalten sich die Kündigung des Kontos vor, wenn diese Vorgabe nicht eingehalten wird.

Vorteile eines separaten Geschäftskontos:

  • Finanzielle Transparenz durch klare Trennung geschäftlicher und privater Finanzen
  • Reibungslose, gut prüfbare Buchhaltung
  • Private Finanzlage bleibt bei einer Betriebsprüfung anonym
  • Wichtige Zusatzfunktionen bei Business-Konten (Unterkonten, etc.)
  • Online-Banking/Electronic Banking mit leistungsstarker Banking-Software oder mobilen Banking-Apps
  • Multi-Banking (Verknüpfung weiterer externer Business-Konten mit diesem Konto)
  • Kontogebühren steuerlich absetzbar bei einem rein geschäftlich genutzten Konto.

Geschäftskonto wechseln – mit Kontowechsel-Service als Option

Wenn Sie mit Ihrem bisherigen Geschäftskonto nicht zufrieden sind, bietet sich ein Kontowechsel an. Für einen Wechsel des Geschäftskontos gibt es unterschiedliche Gründe: Möglicherweise hat der Anbieter die Kontoführungsgebühr erhöht, ohne dass sich am Leistungsprofil etwas geändert hat, möglicherweise wünschen Sie sich für Ihr Business-Konto einen größeren Leistungsumfang, den die bisherige Bank nicht bietet.

Bei der Suche nach einem neuen Geschäftskonto sollten Sie die gleichen Leistungen und Auswahlkriterien recherchieren, die auch von Bedeutung sind, wenn Sie zum ersten Mal ein Business-Konto eröffnen.

Viele Banken bieten neuen Kunden einen kostenlosen Kontowechsel-Service an. Der Anbieter übernimmt dann die Kündigung des bisherigen Kontos und stellt wichtige Zahlungspartner auf das neue Business-Konto um.

Gesetzliche Pflicht zur Eröffnung eines Geschäftskontos

Kapitalgesellschaften sind gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto einzurichten, da sie als juristische Personen eigenständig rechts- und geschäftsfähig sind. Ihre Geschäftsfähigkeit ist an ein Geschäftskonto gebunden, das bereits vor dem Handelsregistereintrag eingerichtet werden muss.

Rechtsformen mit Geschäftskontopflicht

Der Pflicht, ein Geschäftskonto zu führen, unterliegen Unternehmen der folgenden Rechtsformen:

Rechtsformen ohne Geschäftskontopflicht

Nicht zur Eröffnung eines Geschäftskontos verpflichtet sind Freiberufler, Einzelunternehmer und Personengesellschaften. Juristisch gelten sie als natürliche Personen. Anders als Kapitalgesellschaften haften Freiberufler, Solo-Selbstständige und die Gesellschafter von Personengesellschaften für Verbindlichkeiten aus ihrer Geschäftstätigkeit unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen, sodass die Einrichtung eines separaten Geschäftskontos für diese Unternehmer keine Rolle spielt. Ein Geschäftskonto können diese Unternehmer auf freiwilliger Basis führen.

Im Einzelnen unterliegen die folgenden Rechtsformen nicht der Pflicht, ein Geschäftskonto zu eröffnen:

Business-Konto eröffnen: unterschiedliche Anbieter und Profile

Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen können für ihr Business-Konto zwischen zahlreichen Anbietern mit unterschiedlichen Profilen wählen. Neben Filialbanken und Direktbanken bieten zunehmend auch FinTechs ein Firmenkonto an.

Ein Geschäftskonto ist heute anbieterunabhängig grundsätzlich ein Online-Konto. Die Kontoführung erfolgt im Online-Banking/Electronic Banking mittels leistungsstarker Banking-Software oder im Mobile-Banking mittels Smartphone-Apps. Die meisten Geschäftskonten unterstützen heute Multi-Banking.

Geschäftskonto bei einer Filialbank

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Filialbanken bieten persönliche Beratung vor Ort. / Ridofranz, iStockFoto: Ridofranz / iStock

Filialbanken sind die klassischen Anbieter für Geschäftskonten. Viele Firmenkunden entscheiden sich für ein solches Konto wegen der Beratungs-Expertisen dieser Banken. Die Kontoeröffnung kann schnell und unkompliziert in einer Bankfiliale erfolgen. Jedoch ist bei vielen Filialbanken heute zumindest für natürliche Personen auch eine Online-Kontoeröffnung möglich. Sie bieten ihr Geschäftskonto in der Regel Unternehmen aller Rechtsformen an.

Bei einer Filialbank können Firmenkunden ein im Vergleich zu Direktbanken und FinTechs meist deutlich breiteres Spektrum an Finanzierungsoptionen in Anspruch nehmen. Öffentliche Förderungen wie die Gründungs- und Wachstumskredite der KfW werden bisher ausschließlich über die Filialbanken vermittelt.

Grundlage der Kontoführung ist auch bei einem Filialbank-Konto modernes Online-Banking mit leistungsstarker Banking-Software. Ihre finanziellen Transaktionen erledigen Sie im Online-Banking mit wenigen Klicks. Bei vielen Filialbanken gehören heute auch Smartphone-Apps zum Kontoführungs-Standard.

Online-Geschäftskonto bei einer Direktbank

Direktbanken sind Banken, die über kein Filialnetz verfügen und ihr Angebot ausschließlich im Internet vertreiben. Daher müssen Kunden einer Direktbank auf die persönliche Betreuung vor Ort verzichten. Beratung wird bei diesen Banken über E-Mail, Live-Chats oder telefonisch angeboten.

Zu unterscheiden ist in diesem Marktsegment zwischen klassischen Direktbanken und sogenannten Neobanken. Die meisten etablierten Direktbanken fokussieren sich auf private Kunden – ein Geschäftskonto haben nur wenige von ihnen im Programm.

Dagegen sind Neobanken aus der FinTech-Szene hervorgegangen. Anbieter wie die französische Online-Bank Qonto haben sich von Anfang an auf Geschäftskunden konzentriert und ebenso wie FinTechs ihre Business-Konten mit innovativen Features ausgestattet. Die Berliner N26 Bank hat ihre Angebote für Geschäftskunden parallel zu ihrem Privatkundengeschäft ausgebaut und profiliert.

Nachteilig ist bei einem Online-Geschäftskonto bei einer Direktbank zum einen, dass oft nicht alle Rechtsformen abgedeckt werden – beispielsweise können bei N26 nur Freiberufler und Solo-Selbstständige ein Online-Konto eröffnen. Zum anderen bieten diese Banken oft nicht das gesamte Spektrum an Bankdienstleistungen an.

Online-Konto bei FinTechs

Günstige und leistungsstarke Geschäftskonten werden zunehmend auch von FinTechs angeboten. Die Kontoeröffnung dauert oft nur wenige Minuten, da Legitimation des Kontoinhabers grundsätzlich im Video-Ident-Verfahren erfolgt und nicht immer eine Schufa-Prüfung vorgenommen wird.

FinTech ist die Abkürzung für Finanztechnologie. Reine FinTechs sind Finanzdienstleister ohne eigene Banklizenz. Für klassische Bankdienstleistungen kooperieren sie mit einer lizenzierten Bank – ein wichtiger FinTech-Kooperationspartner in Deutschland ist die Berliner Solarisbank. FinTech-Banken wie N26 oder Qonto verfügen dagegen über eine Vollbank-Lizenz der deutschen oder einer europäischen Finanzaufsichtsbehörde.

Sowohl FinTechs als auch FinTech-Banken (Neobanken) haben ihre Geschäftsprozesse vollständig digitalisiert. Ihren Kunden bieten sie oft innovative Zusatzleistungen wie die Integration von Banking-Software und der Buchhaltung des Unternehmens an. Durch das Zusammenspiel von Geschäftskonto und Buchhaltung können Sie den Aufwand für Rechnungstellung, Steuer und Finanzverwaltung beträchtlich reduzieren.

Viele FinTechs und Neobanken wenden sich mit ihren Business-Konten nur an bestimmte Zielgruppen. Zum Teil können ihre Geschäftskonten nur Freiberufler und Solo-Soloselbstständige eröffnen. Dagegen stehen die Konten anderer FinTechs wie Finom, Holvi oder FYRST Unternehmen unterschiedlicher Rechtsformen offen. Ein FinTech-Geschäftskonto eignet sich insbesondere für Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen.

Wichtige Aspekte bei der Geschäftskonto-Wahl

Eröffnung Geschäftskonto
Die Konditionen und Leistungen eines Geschäftskontos variieren je nach Anbieter stark. / Blue-Planet-Studio, iStockFoto: Blue Planet Studio / iStock

Bevor Sie sich für einen bestimmten Anbieter von Geschäftskonten entscheiden, sollten Sie genau die Konditionen für das Konto prüfen. Überlegen Sie sich deshalb zuerst, welche Ansprüche Sie an Ihr Business-Konto haben und welche Leistungen es erfüllen soll.

Viele Anbieter haben für ihr Business-Konto unterschiedliche Kontomodelle mit abgestuften Leistungen im Programm – auch hier lohnt sich vor der endgültigen Kontoauswahl ein Vergleich.

Überblick: Die wichtigsten Leistungen eines Geschäftskontos

Nicht alle Anbieter haben für ihr Geschäftskonto die gleichen Leistungen und Funktionen im Programm. Auch die Kosten und Gebühren für Kontoführung und Einzelleistungen können sich beträchtlich unterscheiden.

Achten Sie bei einem Geschäftskonto-Vergleich also genau darauf, welche Bank welche Leistungen anbietet und welche dieser Leistungen am besten zu Ihren Bedürfnissen passen. Hier geben wir einen Überblick darüber, welche Kosten- und Leistungspositionen besonders wichtig sind.

1. Kontoführungsgebühren

Viele Banken berechnen für ihr Geschäftskonto pro Monat eine Kontoführungsgebühr. Die Business-Konten der Filialbanken sind grundsätzlich kostenpflichtig. Dagegen bieten einige Online-Banken und FinTechs neben kostenpflichtigen Kontomodellen auch ein kostenloses Geschäftskonto ohne monatliche Grundgebühren an. Bevor Sie sich für ein solches Gratis-Konto entscheiden, sollten Sie jedoch die Leistungen des Kontos und die Gebühren für Einzeltransaktionen gründlich prüfen. Oft ist der Leistungsumfang kostenloser Konten – beispielsweise Freikontingente für beleglose Buchungen – geringer als bei einem kostenpflichtigen Business-Konto. Zudem fallen für Einzeltransaktionen häufig höhere Gebühren an.

2. Zusatzkosten

Neben einer Gebühr für die Kontoführung, werden – je nach Anbieter – Kosten für Transaktionen, Kartennutzung oder weitere Services wie Fremdwährungstransaktionen berechnet. Unter Umständen fallen diese Kosten mehr ins Gewicht als die Gebühren für die Kontoführung.

3. Business Debitkarte

Eröffnung Geschäftskonto
Auch Debitkarten ermöglichen kostenfreies Bargeld abheben. / fizkes, iStockFoto: fizkes / iStock

Die meisten Anbieter sehen für ihr Geschäftskonto keine ec-Karte/Girocard vor. In der Regel sind die Konten mit einer Business Debitkarte (Visa oder Mastercard) ausgestattet, die Anzahl kostenfreier Karten variiert abhängig von der vorgesehenen Nutzeranzahl. Die kostenpflichtige Bestellung zusätzlicher Karten ist bei so gut wie allen Anbietern von Business-Konten möglich. Zu einigen FinTech-Konten gehören standardmäßig lediglich virtuelle Karten – physische Karten können dann in der Regel kostenpflichtig geordert werden.

Die Nutzung einer Business Debitkarte ist sowohl im Inland als auch im Ausland möglich. Die meisten Karten unterstützen auch das Bargeld abheben und bargeldlose Zahlungen außerhalb der Eurozone.

Bargeldlose Kartentransaktionen innerhalb der Euro-Zone sind in der Regel kostenlos, für Zahlungen in Fremdwährungen werden dagegen meist Gebühren fällig. Die meisten Business Debitkarten unterstützen neben konventionellen Zahlungstransaktionen auch Apple Pay und Google Pay.

Bei einer Debitkarte werden alle Zahlungen ebenso wie bei einer ec-Karte direkt vom Konto abgebucht. Prepaid-Karten mit vorheriger Aufladung spielen dagegen für Geschäftskonten so gut wie keine Rolle.

4. Kreditkarten

Eine Kreditkarte ist vorwiegend für Geschäftsleute wichtig, die die häufig im Ausland unterwegs sind. Mit einer Kreditkarte können Sie weltweit an vielen Orten bargeldlos bezahlen.

Eine Business Debitkarte bringt mit Ausnahme der Kreditlinie alle Funktionen einer echten Kreditkarte mit und eignet sich somit auch für den Auslandseinsatz. Für Geschäftskonten ist sie eine Standardleistung.

Echte Kreditkarten mit monatlicher Abrechnung sind nicht für alle Geschäftskonten verfügbar. Von Filialbanken werden sie bonitätsabhängig ausgestellt. Direktbanken und FinTechs sehen für ihre Business-Konten oft keine echte Kreditkarte mit Überziehungsrahmen vor. Bei echten Kreditkarten werden meist auch für das Bargeld abheben im Inland Gebühren fällig.

5. Bargeldbezug

Mit den Debitkarten von Filialbanken bleiben Bargeld abheben an den hauseigenen Automaten oder im Automatennetzwerk eines Bankenverbundes kostenfrei. Direktbanken und FinTechs, die keinem Automatennetzwerk angehören, ermöglichen dagegen – wenn überhaupt – nur wenige Gratis-Abhebungen pro Monat. Eine Business Debitkarte ermöglicht den kostenlosen Bargeldbezug in der gesamten Euro-Zone. Dagegen fallen bei echten Kreditkarten sowohl im Inland als auch in der Euro-Zone für Geldabhebungen meist Gebühren an.

Abhebungen in Fremdwährungen sind bei den meisten Debit- und Kreditkarten gebührenpflichtig.

6. Kontokorrentkredit

Für viele Geschäftskonten wird ein Kontokorrentkredit gewährt, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Allerdings zahlen Sie dafür ebenso wie für einen privaten Dispo im Vergleich zu anderen Finanzierungen überdurchschnittlich hohe Zinsen.

Der Dispo für das Business-Konto kann auch zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Kontoeröffnung beantragt werden, seine Höhe ist bonitätsabhängig. Direktbanken und FinTechs bieten für ihre Geschäftskonten nicht immer einen Business-Dispo an.

7. Beleglose Buchungen

Im Online-Banking sind beleglose Buchungen im SEPA-Raum bei allen Geschäftskonten möglich. Als beleglose Buchungen gelten im Wesentlichen SEPA-Überweisungen oder der Empfang von Zahlungseingängen.

Die meisten Geschäftskonten enthalten Freikontingente für beleglose Buchungen, für jede weitere Überweisung werden Zusatzkosten fällig. Die inkludierte Anzahl belegloser Buchungen sollte somit Ihrem tatsächlichen monatlichen Transaktionsaufkommen entsprechen.

Firmenkonto eröffnen
Dank Online-Banking sind viele Buchungen inzwischen beleglos. Es gibt jedoch auch noch die Möglichkeit zur Überweisung per Beleg. / photo4passion, iStockFoto: photo4passion / iStock

8. Beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen

Beleghafte Buchungen können nicht im Online-Banking getätigt werden. Sie erfordern immer ein Formular und werden am Schalter durchgeführt. Aufgrund des höheren Aufwands für die Banken sind sie grundsätzlich kostenpflichtig. Bargeldeinzahlungen werden von den Banken als Sonderform ebenfalls den beleghaften Buchungen zugeordnet.

Bei Filialbanken sind beleghafte Buchungen ebenso wie Bargeldeinzahlungen kein Problem und werden für eigene Kunden zu günstigen Konditionen angeboten. Direktbanken und FinTechs unterstützen beleghafte Buchungen und wie Bargeldeinzahlungen dagegen häufig nicht. Bei Fremdbanken werden dafür meist sehr hohe Gebühren fällig.

Für Unternehmen, die häufig beleghafte Buchungen tätigen oder bei denen – beispielsweise bei stationären Einzelhändlern oder Restaurants – viel Bargeld über den Tresen geht, ist es wichtig, ein
Geschäftskonto zu finden, bei dem beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen kostenfrei oder zu niedrigen Konditionen möglich sind. Die beste Wahl ist hier fast immer ein Filialbank-Konto.

Eine Ausnahme im FinTech-Segment ist hier vorwiegend FYRST – ein Unternehmen, das als Anbieter von Geschäftskonten und innovativen Finanzdienstleistungen für Firmenkunden unter dem Dach der Deutschen Bank entstanden ist. FYRST-Kunden können für beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen die Filialen der Deutschen Bank nutzen. Im Cash-Group-Automatennetzwerk (Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank) bleiben Bargeldeinzahlungen kostenlos.

9. Echtzeitüberweisung

Im Geschäftsleben kann der Transfer von Geld innerhalb kurzer Zeit notwendig sein. Daher sind als Leistungsmerkmal von Geschäftskonten Echtzeitüberweisungen sinnvoll. Dabei wird das Geld innerhalb weniger Sekunden zum Empfänger transferiert. Fast immer wird für diesen Service jedoch eine Gebühr erhoben, die pro Überweisung bis zu 1,50 Euro betragen kann.

10. Guthabenzinsen

Für Guthaben auf einem Geschäftskonto wurden in der bisherigen Niedrigzinsphase kaum Zinsen gezahlt – im Gegenteil haben die Banken zumindest für größere Guthaben bis Mitte 2022 das sogenannte Verwahrentgelt berechnet. Diese Negativ- oder Strafzinsen spielen inzwischen keine Rolle mehr. Angesichts steigender Zinsen gewinnen künftig sehr wahrscheinlich auch Guthabenzinsen für Geschäftskonten an Bedeutung.

11. Weitere Leistungen und Kosten

Weitere Leistungen eines Business-Kontos sind etwa Daueraufträge, Lastschriften, Telefon-Banking und Fremdwährungstransaktionen. Vor der Kontowahl sollten Sie hier sowohl die Verfügbarkeit als auch die Konditionen dafür prüfen.

Für die Kombination von Banking-Software und Buchhaltungssoftware verfolgen die Anbieter von Geschäftskonten unterschiedliche Strategien. Bei den Filialbanken handelt es sich dabei in der Regel um eine kostenpflichtige Zusatzleistung, die individuell geordert werden muss. Dagegen sind Buchhaltungsprogramme in viele FinTech-Konten standardmäßig integriert – entweder ohne Zusatzkosten oder mit bis zu 50-prozentigen Rabatten auf den Marktpreis.

Geschäftskonto-Vergleich: Konditionen der Anbieter vergleichen

Die erste Frage ist, ob der Anbieter, bei dem Sie planen, Ihr Geschäftskonto zu eröffnen, die Rechtsform Ihres Unternehmens unterstützt.

Wenn Sie für sich festgelegt haben, was Ihnen bei Ihrem Geschäftskonto wichtig ist, schauen Sie im Internet die Konditionen der verschiedenen Anbieter. Achten Sie dabei besonders auf die Gebühren für die Kontoführung und das Preis-Leistungs-Verhältnis des Kontos im Hinblick auf Freikontingente für beleglose Buchungen, Zusatzkosten und die Gebühren für weitere Bankdienstleistungen.

Ein relevanter Kostenfaktor ist auch der Zins für den Kontokorrentkredit, sofern Sie für Ihr Business-Konto einen Kreditrahmen einrichten wollen sowie die Zinsen und Konditionen für individuell vereinbarte Unternehmensfinanzierungen.

Anhand dieser Angaben dürfte es ganz einfach sein, das passende Firmenkonto zu finden. In unserem Geschäftskonto-Vergleich stehen Ihnen für die Suche verschiedene Filtermöglichkeiten zur Verfügung. Bei für Sie infrage kommenden Business-Konten sehen Sie auf einen Blick, welche Konditionen die einzelnen Banken und FinTechs dafür bieten.

Business-Konto eröffnen: erforderliche Unterlagen

Firmenkonto eröffnen
Für die Eröffnung des Geschäftskontos sind einige Unterlagen erforderlich. / scyther5, iStockFoto: scyther5 / iStock

Wenn Sie Ihr Business-Konto eröffnen, benötigen Sie dafür einige Unterlagen. Welche Dokumente Sie vorlegen müssen, hängt insbesondere von der Rechtsform Ihres Unternehmens ab. Zum Teil verlangen die Banken zusätzliche Informationen. Am besten fragen Sie vorher bei den für Ihr Geschäftskonto infrage kommenden Anbietern nach, welche Unterlagen benötigt werden.

Die folgenden Dokumente sind für die Kontoeröffnung in einer Bankfiliale oder eine Online-Kontoeröffnung auf jeden Fall erforderlich. Falls Sie Ihr Geschäftskonto online eröffnen, laden Sie diese Unterlagen im digitalen Formular für den Online-Antrag auf der Webseite des Anbieters hoch.

Legitimierung durch Personalausweis oder Reisepass

Zu den wichtigsten Dokumenten für die Kontoeröffnung gehört der Personalausweis oder Reisepass mit aktueller Meldebestätigung. Sie dienen dazu, Ihre Identität festzustellen.

Für die weitere Kommunikation der Bank werden Sie im Antragsformular außerdem dazu aufgefordert, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben.

Nachweise zu Bonität und Einkommen

Das zweite wichtige Dokument ist die Schufa-Auskunft. In der Schufa sind alle Vorfälle über Sie dokumentiert, die im Hinblick auf Kredite und andere Zahlungsverpflichtungen relevant sind. Im besten Fall ist Ihre Schufa einwandfrei, das heißt, es sind keine negativen Eintragungen enthalten. Zu solchen Negativdaten gehören Mahn- und Vollstreckungsbescheide oder andere Angaben, die darauf schließen lassen, dass Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen nicht vertragsgemäß nachgekommen sind.

Die Schufa-Prüfung leiten vor der Eröffnung eines Business-Kontos die Banken in die Wege. Wenn Sie bei einer Filialbank ein Firmenkonto eröffnen, wird vorab grundsätzlich eine Schufa-Auskunft eingeholt. Einige FinTechs bieten jedoch auch ein Geschäftskonto ohne Schufa-Auskunft an.

Einkommensnachweise werden von manchen Banken ebenfalls verlangt. Das gilt hauptsächlich, wenn Sie sich nebenberuflich selbstständig machen und deshalb ein Business-Konto eröffnen. Meist genügen die letzten drei Abrechnungen über Lohn oder Gehalt.

Sollten Sie bereits als Selbstständiger oder Freiberufler Einkünfte beziehen, sind diese beispielsweise durch aktuelle Steuerbescheide oder eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) nachzuweisen. Wenn ein bilanzpflichtiges Unternehmen bereits längere Zeit besteht, verlangt die Bank vor der Kontoeröffnung möglicherweise die letzten Jahresabschlüsse (Bilanz und Gewinn-und-Verlustrechnung/GuV).

Gemeinsam mit den letzten Kontoauszügen bei Ihrer bisherigen Bank dienen solche Dokumente dazu, Ihre Bonität zu belegen. Der Bonitätsnachweis ist besonders wichtig, wenn Sie für Ihr Geschäftskonto einen Kontokorrentkredit einrichten oder eine andere Finanzierung beantragen wollen.

Gewerbeanmeldung, Steuerangaben, Gesellschaftervertrag

Freiberufler, die ein Business-Konto eröffnen wollen, benötigen dafür ihren Personalausweis oder Reisepass sowie ihre Steuernummer. Gewerbetreibende reichen zusätzlich ihre Gewerbeanmeldung ein.

Kapitalgesellschaften wie eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) benötigen für die Kontoeröffnung außerdem den notariell beglaubigten Gesellschaftervertrag, eine Gesellschafterliste und einen aktuellen Auszug aus dem Handelsregister.

Gesellschaften in Gründung fügen ihrem Kontoantrag statt des Handelsregisterauszugs einen notariell beglaubigten Gesellschafterbeschluss über die geplante Gründung bei.

Falls Mitarbeiter eine Kontovollmacht für das Business-Konto erhalten sollen, sind dem Kontoantrag auch Ausweis- oder Passkopien dieser Personen beizufügen.

Die wichtigsten Unterlagen für die Eröffnung des Geschäftskontos im Überblick

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Steuernummer
  • Gewerblich Selbstständige: Gewerbeanmeldung
  • Natürliche Personen (Freiberufler, Einzelunternehmer, Gesellschafter von Personengesellschaften: Einkommensnachweise, Steuerbescheide
  • Nachweise zur finanziellen Situation des Unternehmens: Steuerbescheide, EÜR, Bilanz/GuV
  • Eventuell Kontoauszüge des Privatkontos oder der kontoführenden Bank des bisherigen Business-Kontos
  • Kapitalgesellschaften: notariell beglaubigter Gesellschaftervertrag, Gesellschafterliste, aktueller Handelsregisterauszug
  • Kapitalgesellschaften in Gründung: notariell beglaubigter Gesellschaftervertrag, Gesellschafterliste, notariell beglaubigter Gesellschafterbeschluss über die Gründungsabsicht
  • Ausweis- oder Passkopien aller Personen, die eine Kontovollmacht erhalten sollen.

Schnelle Eröffnung des Business-Kontos durch Online-Abschluss und Video-Ident

Eröffnung Geschäftskonto
Wer per Online-Abschluss bei einer Direktbank ein Konto eröffnet, muss sich per Post-Ident oder Video-ident legitimieren. / Rawpixel, iStockFoto: Rawpixel / iStock

Bei einem Online-Abschluss für die Kontoeröffnung legitimieren Sie sich entweder durch das Post-Ident- oder das Video-Ident-Verfahren. Bei beiden Verfahren wird Ihre Identität durch Dritte bestätigt.

Post-Ident

Bei diesem Legitimationsverfahren müssen Sie mit Ihrem Personalausweis oder Reisepass und den Unterlagen für die Kontoeröffnung zu einer Filiale der Deutschen Post gehen. Ein Mitarbeiter bestätigt Ihre Identität anhand der Überprüfung Ihres Personalausweises oder Reisepasses und leitet dann die Unterlagen für die Eröffnung des Geschäftskontos an die entsprechende Bank weiter.

Video-Ident

Das Video-Ident-Verfahren können Sie ganz einfach von zu Hause aus absolvieren. Es wird direkt nach dem Online-Antrag über ein Video-Telefonat abgewickelt, das ein Bankmitarbeiter oder ein von der Bank dazu beauftragter Dienstleister mit Ihnen führt. Bei diesem Gespräch wird ebenfalls Ihr Personalausweis oder Reisepass überprüft. Das gesamte Verfahren ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Der Prozess der Kontoeröffnung wird hierdurch wesentlich beschleunigt.

Unterschiedliche Zeiten bis zur Freischaltung des Kontos

Schufa-freie FinTech-Konten werden oft unmittelbar nach der Video-Ident-Legitimation freigeschaltet. Zugangsdaten und die IBAN Ihres Kontos werden per E-Mail oder in der mobilen App des Anbieters übermittelt. Ihr Geschäftskonto und seine Banking-Software können Sie danach online direkt nutzen. Physische Debit- oder Kreditkarten gehen Ihnen etwas später auf dem Postweg zu.

Falls eine Schufa-Prüfung vorgenommen wird und Sie sich per Post-Ident legitimieren, dauert es bis zur endgültigen Kontoeröffnung deutlich länger. Im Durchschnitt sollten Sie dann mit zwei Wochen rechnen, bis Sie Ihr Konto in vollem Umfang nutzen können.

Fazit: Ein Geschäftskonto ist für alle Selbstständigen und Unternehmen sinnvoll

Auch wenn der Umfang Ihres Geschäfts bisher noch überschaubar ist, sollten Sie Ihre geschäftlichen Zahlungsvorgänge von den privaten Abläufen trennen und ein separates Firmenkonto eröffnen. Finanzielle Transparenz im Unternehmen und Ihre Buchhaltung werden durch ein Business-Konto beträchtlich vereinfacht.

Vor allem FinTech-Konten sind nicht nur mit Banking-Software, sondern zusätzlich mit Buchhaltungsprogrammen und anderen innovativen Features für eine effektive Finanzverwaltung ausgestattet. Die Eröffnung dieser Business-Konten ist oft innerhalb weniger Minuten abgeschlossen.

Ein Business-Konto eröffnen können Sie bei einer Filialbank, einer Direktbank oder einem FinTech. Ausschlaggebend für die Kontoauswahl sind die Anforderungen Ihres Unternehmens. Wenn Sie einen Online-Shop oder ein anderes digitales Business betreiben, benötigen Sie für Ihr Firmenkonto ein anderes Leistungsprofil als stationäre Händler oder andere analog tätige Unternehmer. Freiberufler, Solo-Selbstständige und kleine Firmen haben andere Anforderungen an ihr Business-Konto als größere Unternehmen, die sich auf Wachstumskurs befinden.

Falls Sie Ihr Geschäftskonto wechseln wollen, können Sie bei vielen Banken und FinTechs einen kostenlosen Kontowechsel-Service in Anspruch nehmen.

Eröffnung Geschäftskonto
Gut nachvollziehbare Buchhaltung dank Geschäftskonto. / Perawit-Boonchu, iStockFoto: Perawit Boonchu / iStock

Einige Online-Banken und FinTechs bieten kostenfreie Geschäftskonten an – für viele Freiberufler und Einzelunternehmer reicht deren Leistungsumfang zumindest in der Anfangsphase ihrer Selbstständigkeit aus.

Wenn Sie sich persönliche Beratung wünschen und auf Filialdienstleistungen wie Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen angewiesen sind, ist ein Filialbank-Konto gegenüber einem reinen Online-Geschäftskonto meist die bessere Wahl. Online-Banken und FinTechs punkten dagegen mit innovativen Features für ihre Business-Konten.

Mit unserem Geschäftskonto-Vergleich finden Sie ein Geschäftskonto, das optimal zu Ihrer Selbstständigkeit oder Ihrem Unternehmen passt. Für eine passgenaue Suche stehen Ihnen hier zahlreiche Auswahlkriterien und Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Häufige Fragen rund um die Eröffnung eines Geschäftskontos

Nicht für alle besteht die gesetzliche Pflicht zur Führung eines Geschäftskontos. Während ein Business-Konto für Kapitalgesellschaften verpflichtend ist, brauchen Freiberufler und Einzelunternehmer nicht zwingend ein eigenen Konto für ihre Finanzen. Dennoch ist ein Geschäftskonto auch dann sinnvoll, wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, da nur mit einem separaten Konto die Trennung von privaten und geschäftlichen Finanzen ganz sauber möglich ist.

Bei den meisten Anbietern ist ganz einfach eine Online-Kontoeröffnung möglich. Wenn Sie Ihr Geschäftskonto online eröffnen, brauchen Sie nur den Antrag auf der Webseite der Bank auszufüllen. Je nach Unternehmensform sind unterschiedliche Unterlagen für die Eröffnung einzureichen. Außerdem ist immer eine Verifizierung erforderlich, diese erfolgt per Videoident-Verfahren oder Postident-Verfahren.

Bei Filialbanken ist die Eröffnung eines Geschäftskontos natürlich auch immer direkt in der Filiale möglich.

Nicht alle Banken bieten Geschäftskonten an. Außerdem bieten auch nicht alle Banken für alle Unternehmensformen ein Geschäftskonto an. Welche Bank oder welches FinTech für Ihr Unternehmen ein mögliches Geschäftskonto anbietet, lässt sich am einfachsten über einen Geschäftskonto-Vergleich herausfinden.

Über die Autorin
Charlotte Ruzanski
Charlotte Ruzanski hat nach ihrem Bachelor-Studium der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft / Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau im Sommersemester 2013 ihren Master der allgemeinen Sprachwissenschaft abgeschlossen. Seit Oktober 2013 ist sie Teil der Redaktion der qmedia GmbH.