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Die wichtigsten Versicherungen für Selbstständige

von Charlotte Ruzanski
Betriebliche Versicherungen Selbstständigkeit
Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, sollte mögliche Risiken mit bestimmten Versicherungen minimieren.Foto: stockfour / iStock

Die optimalen Versicherungen für Selbstständige finden

Wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit, sollten Sie sich Gedanken über Versicherungen machen. Denn mit einer entsprechenden Absicherung sind Sie für den Ernstfall gerüstet. Damit Sie wissen, wie Sie hierbei am besten vorgehen, liefert Ihnen dieser Beitrag eine Hilfestellung. Sie erfahren hier, welche Versicherungen für Selbstständige verpflichtend und welche Formen der Absicherung Ihnen unbedingt zu empfehlen sind.

Diese Versicherungsformen stehen für den persönlichen Schutz zur Verfügung

Selbstständige sollten sich zuerst um eine persönliche Versicherung kümmern. Diese schützt in erster Linie die eigene Person sowie Ihre Habseligkeiten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten der Absicherung Ihnen diesbezüglich zur Auswahl stehen – bedenken Sie, dass nicht jede Versicherung für Sie Pflicht ist.

Die gesetzliche und private Krankenversicherung für Selbstständige

Ein wichtiger Schutz ist zweifelsohne die Krankenversicherung. In Deutschland sind Sie sogar dazu verpflichtet, eine Versicherung bei der gesetzlichen Krankenkasse abzuschließen. Verabsäumen Sie dies, müssen Sie mit hohen Nachzahlungen rechnen. In jungen Jahren kann es sich für Sie lohnen, eine private Krankenversicherung in Erwägung zu ziehen. Mit ihr dürfen sich Selbstständige über eine bessere medizinische Betreuung freuen.

Die gesetzliche Rentenversicherung

Krankenversicherung Selbstständigkeit
Selbstständige können zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenkasse wählen.Foto: NicoElNino / iStock

Die gesetzliche Rentenversicherung ist in Deutschland nicht Pflicht. Mit ihr sorgen Sie aber für die Rente vor und stellen damit sicher, dass Sie Ihren Lebensabend genießen können. Schließen Sie diese Versicherung mit der Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit ab. Auf diese Weise zahlen Sie rechtzeitig in Ihre Rentenvorsorge ein.

Die gesetzliche Unfallversicherung

Als interessant erweist sich für Sie des Weiteren die gesetzliche Unfallversicherung. Diese zahlt für Unfälle, die sich in der Arbeit sowie auf dem Anfahrtsweg ereignen. Während dieser Versicherung für Arbeitnehmer verpflichtend ist, können Selbstständige frei darüber entscheiden, ob sie diese abschließen. Eine private Unfallversicherung lohnt sich für Sie, wenn Sie viel Reisen oder sportlich aktiv sind. Diese kommt nämlich auch für Unfälle, die in der Freizeit passieren, auf.

Die Hausratsversicherung

Arbeiten Sie von Zuhause aus, kann es sich für Sie als notwendig erweisen, eine Hausratversicherung abzuschließen. Denn auch in den eigenen vier Wänden kommt es schnell zu Schäden. In diesem Fall ist es ratsam, wenn Ihnen diese finanziell abgegolten werden. Für diesen Zweck erweist sich die erwähnte Versicherung als sinnvoll. Bedenken Sie, dass es nicht nur während Ihrer Arbeitszeit zu Gebrechen im Eigenheim kommen kann.

Versicherungen für unternehmerische Tätigkeiten

In Bezug auf Ihre Firma oder die freiberufliche Tätigkeit, besteht die Aufgabe einer Versicherung darin, die Risiken von Strafzahlungen zu minimieren. Die folgenden Arten des Versicherungsschutzes greifen in erster Linie während dem Ausüben der Berufstätigkeit.

Die Berufshaftpflichtversicherung

Diesbezüglich ist in erster Linie die Berufshaftpflichtversicherung zu erwähnen. Diese Versicherung kommt vor allem dann zum Tragen, wenn Lieferanten, Mitarbeiter, Kunden oder Besucher in Ihrem Büro Schaden nehmen – denn in diesem Fall haften Sie als Unternehmer.

Die Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung greift dann, wenn der Unfall während des Ausübens einer beruflichen Tätigkeit zustande gekommen ist. Abgedeckt sind des Weiteren Schäden, die durch Produktionsstätten, das Firmengelände oder -gebäude verursacht wurden. Die Versicherung deckt nicht nur Personen-, sondern gleichermaßen Sach- und Vermögensschäden ab.

Die Rechtsschutzversicherung

Wollen Sie sich auch im Falle von Rechtsstreitigkeiten absichern, sollten Sie sich mit der Rechtsschutzversicherung vertraut machen. Sie greift schon vor dem eigentlichen Rechtsstreit, wobei Ihnen eine kostenfreie Beratung durch einen Anwalt zusteht. So minimieren Sie die finanziellen Risiken für Ihren Betrieb.

Versicherung Selbstständigkeit
Mit einer Rechtsschutzversicherung sind Sie im Falle von Rechtsstreitigkeiten abgesichert.Foto: SimonLukas / iStock

Der große Vorteil der Rechtsschutzversicherung besteht darin, dass Sie diese individualisieren und mit Zusatzleistungen versehen können. Bedenken Sie, dass die Gefahr eines Rechtsstreits bei Selbstständigen und Freiberuflern oftmals höher, als bei Angestellten ist.

Eine besondere Kategorie bezüglich dieser Versicherung, ist die Firmenrechtsschutzversicherung. Sie beinhaltet das Vertrags- und Sachenrecht sowie den Arbeitsrechtsschutz. Mit ihr sind Sie also auch dann, wenn es um Rechtsstreitigkeiten in Ihrem Berufsleben geht, umfassend abgesichert. Besitzen Sie eine eigene Firma, ist diese Art der Versicherung für Sie geradezu unverzichtbar.

Die Kfz-Versicherung

Haben Sie auch einen Personenkraftwagen oder einen Transporter als Firmenauto zugelassen, brauchen Sie auf jeden Fall die Kfz-Haftpflichtversicherung. Ebendiese kommt für die Schäden auf, welche Sie anderen Verkehrsteilnehmern zufügen. Wollen Sie einen größeren Leistungsumfang in Anspruch nehmen, sollten Sie sich für die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung entscheiden.

Die Risiko-Lebensversicherung für Selbstständige

Eine weitere wichtige Versicherung ist die Risiko-Lebensversicherung. Dies gilt vor allem für kleine Betriebe, deren Existenz stark von den Tätigkeiten des Geschäftsführers abhängt. Es ist im Ernstfall schwer, geeigneten Ersatz zum Weiterführen des Unternehmens zu finden. Mit einer Risiko-Lebensversicherung gewährleisten Sie im Falle Ihres Ablebens finanziellen Spielraum, was auch Ihren Geschäftspartnern ein Gefühl von Sicherheit gibt.

Für welche Versicherung Sie sich als selbstständige Person entscheiden, bleibt letzten Endes Ihnen überlassen. Doch achten Sie stets darauf, dass Sie alle essenziellen Bereich in Ihrem Unternehmen absichern. So minimieren Sie Ihre Risiken.

Korrekte Beschreibung der beruflichen Tätigkeit essentiell

Einige Versicherungen – dazu gehört die Rechtsschutzversicherung – greifen nur während der Arbeitszeit oder dann, wenn Sie Ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie die Art des Berufs möglichst genau beschreiben.

In diesem Kontext ist außerdem anzumerken, dass bei einem Unternehmen, das sich aus räumlich getrennten Bereichen zusammensetzt, jedes Gebiet einzeln zu versichern ist. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass Versicherungen wie die Berufshaftpflichtversicherung, bei einem Rechtsstreit nicht voll greifen. Um diese Risiken zu minimieren, ist es essenziell, dass Selbstständige genaue Angaben zu Ihrem Beruf und den Tätigkeiten, die dieser beinhaltet, machen.

Dies gilt übrigens nicht für die private Krankenversicherung oder die gesetzliche Rentenversicherung. In diesem Fall reicht es aus, wenn Sie den Berufstitel erwähnen. Allerdings müssen Sie Angaben zu Ihrem Verdienst machen. Nur so ist es dem Anbieter möglich, die monatliche Versicherungsrate festzusetzen.

Diese Versicherungen werden unbedingt benötigt

Auf keinen Fall verzichten, dürfen Sie auf die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige. Denn, wie der Name bereits verrät, ist diese Form der Absicherung für Selbstständige Pflicht. Stellen Sie also schon zu Beginn Ihrer Tätigkeit sicher, dass Sie die Krankenversicherung abschließen. Auch auf die Pflegeversicherung dürfen Sie nicht verzichten. Denn diese gewährleistet im Alter die pflegerische Grundversorgung.

Sind Sie Mitglied in der Gesetzlichen Krankenversicherung, werden Sie automatisch pflegeversichert. Falls Sie über eine private Krankenversicherung verfügen, müssen Sie zusätzlich eine private Pflegeversicherung abschließen.

Für das Alter absichern mit einer Rentenversicherung

Wie Selbstständige ihre Altersvorsorge gestalten, bleibt größtenteils eine eigene Entscheidung. Doch obwohl eine Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung für Sie nicht verpflichtend ist, zahlt es sich für Sie aus, von Ihr Gebrauch zu machen.

Alternativ können Sie sich für die private Rentenversicherung entscheiden oder auch beide Modelle kombinieren. Sind Sie sich bezüglich der Versicherung nicht sicher, sollten Sie sich an eine Fachkraft wenden und von ihr beraten lassen.

Bedenken Sie, dass Freiberufler wie Architekten und Ärzte über das Versorgungswerk ihrer Kammer pflichtversichert sind. Doch auch jene Selbstständige können sich zusätzlich für private Rentenversicherungen entscheiden.

Privathaftpflicht als Absicherung vor Schäden

Als selbstständig tätige Privatperson stehen Sie in der Pflicht, Schäden, die Sie angerichtet haben, in vollem Umfang zu ersetzen. In einem besonders umfangreichen Schadensfall, können Sie also Ihr gesamtes Leben lang in die Pflicht genommen werden. Davor schützt Sie die Privathaftpflichtversicherung.

Sollten Sie einmal nicht mehr dazu imstande sein, Ihrer Tätigkeit nachzugehen, erweist sich die Berufsunfähigkeitsversicherung als große Hilfe. Mit dieser Art der Versicherungen ist es Ihnen möglich, den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Die erwähnten Versicherungen stellen für Selbstständige lediglich eine grundlegende Absicherung gegen die Risiken der freien Tätigkeit dar. Je nach Art der Tätigkeit lohnt es sich, zusätzliche Versicherungen in Anspruch zu nehmen. So sorgen Sie für Ihren Lebensabend vor und sind weitgehend vor dem finanziellen Ruin geschützt.

Häufige Fragen zu Versicherungen für Selbstständige

Die Krankenversicherung sowie die Pflegeversicherung sind für Selbstständige gesetzlich vorgeschrieben. Darüber hinaus gibt es noch einige andere Versicherungen, die sinnvoll sein können, bei denen es aber im persönlichen Ermessen des Unternehmers liegt, ob eine dieser Versicherungen abgeschlossen wird oder nicht.

Als Selbstständiger tragen Sie besondere Risiken, daher ist es sinnvoll, sich für bestimmte Fälle abzusichern. Während eine Kranken- und Pflegeversicherung Pflicht ist, sind alle anderen Versicherungen optional. Folgende Versicherungen bietet Ihnen eine wichtige Risikominimierung:

  • Versicherung für Verdienst im Krankheitsfall / Krankentagegeld
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Private / Berufliche / Betriebliche Haftpflichtversicherung
  • Rechtsschutzversicherung

Alle diese Versicherungen sichern Sie im Risikofall vor einer finanziellen und im Zweifel existenziellen Notlage ab.

Als Selbstständiger haben Sie die Wahl zwischen der privaten Krankenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung. Es besteht eine Krankenversicherungspflicht, dennoch können Sie sich entscheiden, ob Sie sich von einer gesetzlichen oder einer privaten Kasse versichern lassen möchten.

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Die Frage, welche Versicherungen sinnvoll sind, ist vor allem davon abhängig, welchem Beruf man nachgeht. Klären Sie für sich, welche Risiken mit Ihrer Selbstständigkeit verbunden sind, wie groß diese Risiken sind und welche (finanziellen) Folgen entstehen, wenn eines dieser Risiken eintritt. So lässt sich am besten abwägen, mit welchen Versicherungen Sie gut beraten sind und auf welche Sie verzichten können.

Expertenrat einholen bei der Frage nach erforderlichen Versicherungen

Sollten Sie sich in Bezug auf die Versicherungen für Selbstständige nicht sicher sein, sollten Sie sich mit Ihrem Anliegen an eine Fachkraft wenden. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Versicherungs- oder Unternehmensberater handeln. Ein solcher Experte kann Ihnen einen Überblick über die verfügbaren Versicherungen verschaffen. Außerdem ist es ihm möglich, Ihnen Tipps bezüglich empfehlenswerter Absicherungen zu geben – mit seiner Hilfe können Sie die Risiken im Beruf als Selbstständiger minimieren.

Versicherungsschutz bereits vor Unternehmensgründung klären

Versicherungen Selbstständigkeit
Bereits während der Gründung sollten Sie sich darum kümmern, welche Versicherungen Sie in der Selbstständigkeit brauchen.Foto: KamiPhotos / iStock

Mit den Versicherungen sollten Sie sich noch vor der Unternehmensgründung vertraut machen. Pflichtversicherungen, wie die gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung, schließen Sie am besten parallel mit dem Start in die Selbstständigkeit ab. Auf diese Weise minimieren Sie Ihre Risiken und vermeiden Strafzahlungen.

Geht es um einen privaten und damit freiwilligen Versicherungsschutz, sollten Sie mehrere Anbieter miteinander vergleichen. Entscheiden sie sich nicht für das erstbeste Institut, sondern stellen Sie mehrere Optionen einander gegenüber. So finden Sie eine Versicherung, die Ihre Anforderungen voll und ganz erfüllt.

Fazit – machen Sie sich im Vorfeld mit dem Thema vertraut

Interessieren Sie sich für eine Versicherung für Selbstständige, sollten Sie sich schon im Voraus Informationen zur Thematik einholen. So stellen Sie sicher, dass Sie keinen wichtigen Aspekt übersehen. Sind Sie vollständig informiert, können Sie auch eine für sich gut durchdachte Entscheidung treffen. Dies gilt vor allem dann, wenn es um Ihre Vorsorge geht. Denn nicht alle Versicherungen für Selbstständige sind Pflicht. Das ist insbesondere bei Privatversicherungen der Fall. Es macht manchmal aber trotzdem Sinn, diese abzuschließen. Besonders dann, wenn Sie noch jung sind, dürfen Sie sich bei vielen Anbietern über erschwingliche Preise freuen.

Im Zweifelsfall sollten Sie sich mit Ihrem Anliegen an eine Fachkraft wenden. Diese kann Sie ausführlich beraten und Ihnen – in Anlehnung an Ihre Situation und Ihren Betrieb – Tipps geben. Sie stellen dadurch sicher, dass Sie eine Wahl treffen, von der Sie langfristig profitieren.

Über die Autorin
Charlotte Ruzanski
Charlotte Ruzanski hat nach ihrem Bachelor-Studium der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft / Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau im Sommersemester 2013 ihren Master der allgemeinen Sprachwissenschaft abgeschlossen. Seit Oktober 2013 ist sie Teil der Redaktion der qmedia GmbH.