Geschäftskonto GbR - das passende Business-Konto für die Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Diese Banken bieten Geschäftskonten für GbRs
Definition der GbR
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist die einfachste Form der Personengesellschaft. Wenn sich Unternehmer oder Gründer mit einem oder mehreren Partnern zusammenschließen, um einen gemeinsamen Geschäftszweck zu verfolgen, entsteht daraus automatisch eine GbR, solange die Gesellschafter keine Entscheidung über eine andere Rechtsform treffen.
Die Gründung einer GbR kann auf der Grundlage mündlicher Absprachen oder der gemeinsamen Geschäftstätigkeit erfolgen. Ein schriftlicher Gesellschaftervertrag ist dafür nicht erforderlich, jedoch empfehlenswert, um für die beteiligten Gesellschafter Rechtssicherheit zu schaffen.
Haftung durch die Gesellschafter und GbR-Gründung ohne Mindestkapital
In Haftungsfragen sind die Gesellschafter einer GbR Einzelunternehmern gleichgestellt: Für Verbindlichkeiten aus der Tätigkeit der Gesellschaft haften sie persönlich und uneingeschränkt mit ihrem Privatvermögen. Im Innenverhältnis können die Gesellschafter für den Haftungsfall Sonderregelungen vereinbaren.
Ein Mindestkapital ist für die Gründung einer GbR nicht erforderlich. Da die GbR keine Firma im Sinne des Handelsregisters ist, muss kein Handelsregistereintrag erfolgen. Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) unterliegt nicht der Pflicht zur doppelten Buchführung, zur Bilanzierung und zur Erstellung eines Jahresabschlusses.
Ihre steuerlichen Verpflichtungen gegenüber dem Finanzamt ermittelt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts durch eine einfache Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) . Zu einer lückenlosen und korrekten Buchhaltung sind die Gesellschafter einer GbR trotzdem verpflichtet – ein separates Geschäftskonto sorgt hier für deutlich höhere Transparenz und Effizienz.
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) – vorwiegend für Freiberufler und Kleingewerbe
Die Rechtsform der GbR wählen vorwiegend Freiberufler und Kleingewerbetreibende. Falls die Gesellschaft ein gewerbliches Geschäftsmodell verfolgt, ist für jeden Gesellschafter eine eigene Gewerbeanmeldung nötig. Aufgrund sehr geringer gesetzlicher Anforderungen ist die Gründung einer GbR schnell und einfach möglich. Ein Stamm- oder Mindestkapital ist dafür nicht erforderlich.
An der Gründung einer GbR müssen mindestens zwei Gesellschafter beteiligt sein. Einzelgründungen sind bei dieser Rechtsform ausgeschlossen. Bei den Gesellschaftern einer GbR kann es sich um natürliche oder juristische Personen handeln. Wenn eine juristische Person – etwa eine GmbH oder UG – an der Gründung einer GbR beteiligt ist, muss mindestens ein weiterer Gesellschafter eine natürliche Person sein.
Eine GbR kann zu jedem Zeitpunkt in eine andere Rechtsform umgewandelt werden. Als Alternative zur GbR kommt hauptsächlich die Offene Handelsgesellschaft (OHG) infrage, die ins Handelsregister eingetragen werden muss. Verpflichtend ist die Umwandlung in der Regel, wenn der Jahresumsatz einer GbR die Grenze von 250.000 € überschreitet oder das Geschäftsmodell den Charakter eines kaufmännisch zu führenden Handelsgewerbes trägt.
GbR-Geschäftskonto – gesetzlich nicht verbindlich vorgeschrieben
Ebenso wie Freiberufler und Solo-Selbstständige gilt die GbR als natürliche Person. Anders als für juristische Personen – etwa Kapitalgesellschaften – besteht für Unternehmen dieser Rechtsform keine gesetzliche Verpflichtung, ein Geschäftskonto zu führen. Der Grund für diese rechtliche Unterscheidung liegt darin, dass die Gesellschafter einer GbR für Verbindlichkeiten aus ihrer Geschäftstätigkeit grundsätzlich persönlich haften. Dagegen beschränkt sich die Haftung einer Kapitalgesellschaft als juristischer Person auf das Gesellschaftsvermögen, das ohne ein separates Geschäftskonto nicht korrekt ausgewiesen werden kann.
Zumindest theoretisch ist es somit möglich, die Finanzen einer GbR auf einem privaten Girokonto zu verwalten – empfehlenswert ist diese Praxis jedoch nicht. Zudem schließen die meisten Banken in ihren AGB ausdrücklich aus, dass ihre Kunden ihr privates Girokonto für geschäftliche Zwecke nutzen. Im Vergleich zu privaten Konten sind Aufwand und Kosten für das Führen von Geschäftskonten für die Banken aufgrund des größeren Transaktionsvolumens höher. Wenn eine GbR für ihre geschäftlichen Transaktionen ein privates Girokonto nutzt, muss der Kontoinhaber mit der Kündigung des Kontos rechnen.
Darum lohnt sich ein Geschäftskonto für eine GbR
Die Einrichtung eines Geschäftskontos lohnt sich für Freiberufler, Einzelunternehmer und Unternehmen jeder Rechtsform. Den Ausschlag dafür sollte nicht eine eventuell bestehenden gesetzliche Verpflichtung geben, der die GbR nicht unterliegt.
Ein Geschäftskonto ermöglicht die saubere Trennung von privaten und geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben sowie die einfache Abrechnung aller internen Kosten. Gleichzeitig sinkt durch ein separates Geschäftskonto der administrative Aufwand für Buchhaltung und Steuerangelegenheiten. Von einigen Direktbanken und FinTechs werden kostenlose Business-Konten ohne monatliche Kontoführungsgebühren angeboten, die sich vorwiegend für Freiberufler und Einzelunternehmer eignen.
Vorteile und Nachteile von GbR-Geschäftskonten
Ein GbR-Geschäftskonto ist ein Gemeinschaftskonto, das alle Gesellschafter der GbR für finanzielle Transaktionen der Gesellschaft nutzen können. Aus der Eröffnung eines Geschäftskontos für die GbR resultieren administrative Vorteile und finanzielle Transparenz.
Vorteile im Überblick
Die Vorteile eines Geschäftskontos für die GbR bestehen insbesondere in den folgenden Punkten:
- Kontozugriff für alle Gesellschafter der GbR
- Saubere Trennung von privaten und geschäftlichen Finanzen
- Online-Kontoeröffnung und Online-Kontoführung
- Browserbasiertes Online-Banking und Mobile-Banking mittels Banking-App
- Transparenz im Hinblick auf Einnahmen, Ausgaben und den aktuellen finanziellen Status der Gesellschaft
- Einfache Abrechnung unterschiedlicher Kostenarten
- Geringerer Aufwand für Buchhaltung und Steuern
- Abhängig vom Anbieter: Ausstattung des Kontos mit Buchhaltungssoftware und anderen innovativen Features sowie Gründungsunterstützung
- Gemeinschaftlicher Zugang der Gesellschafter zu Finanzierungsangeboten – beispielsweise zu einem Kontokorrentkredit oder Wachstumsfinanzierungen
Nachteile im Überblick
Nachteile von GbR-Geschäftskonten können durch Anbietervergleiche und die Auswahl eines Kontos, das optimal zum eigenen Unternehmen passt, minimiert oder ganz vermieden werden.
Zu den Nachteilen eines GbR-Kontos gehören:
- Kontoführungsgebühren
- Zusätzliche Kosten für Buchungen, die das pro Monat inkludierte Freikontingent für SEPA-Transaktionen überschreiten
- Teilweise hohe Gebühren für beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen – zudem werden diese Leistungen ebenso wie ein Kontokorrentkredit nicht für jedes GbR-Geschäftskonto angeboten.
GbR-Konto – als Und-Geschäftskonto oder Oder-Geschäftskonto möglich
Vor der Kontoeröffnung müssen die Gesellschafter einer GbR entscheiden, ob sie ihr Geschäftskonto als Und-Konto oder als Oder-Konto führen wollen:
- Bei Und-Konten können die GbR-Gesellschafter Transaktionen ausschließlich gemeinsam tätigen, woraus größerer interner Abstimmungsbedarf resultiert. Diesem Nachteil steht die höhere Sicherheit des Kontos gegenüber.
- Oder-Konten können die Gesellschafter das GbR-Geschäftskonto unabhängig voneinander nutzen. Hierfür werden ihnen von der Bank individuelle Debit- oder Kreditkarten ausgestellt. In der Praxis ist diese Variante für eine GbR meist die bessere Wahl. Selbstverständlich erfordert das Gemeinschaftskonto Vertrauen, auf das die Gesellschafter aber auch in allen anderen geschäftlichen Bereichen angewiesen sind.
Geschäftskonten für die GbR
Ein Online-Geschäftskonto, das für eine GbR geeignet ist, bieten zahlreiche Filialbanken, Direktbanken und FinTechs an. Für die Eröffnung des Geschäftskontos für eine GbR müssen Sie bei der Wahl des Anbieters berücksichtigen, ob die Rechtsform der GbR unterstützt wird.
Die Kontoangebote von FinTechs sind für die GbR häufig eine gute Wahl, da sich ihre Leistungen und ihr Online-Banking explizit an den Anforderungen von Freiberuflern, Einzelunternehmen und kleineren Firmen orientieren. Zudem sind diese Online-Konten oft standardmäßig mit digitalen Features für Buchhaltung und Finanzverwaltung ausgestattet.
Im Folgenden werden die GbR-Geschäftskonten der FinTechs FYRST und Finom sowie der Commerzbank vorgestellt. Alle drei Anbieter wenden sich mit ihren Geschäftskonten an Unternehmen unterschiedlicher Rechtsformen inklusive der GbR. Alle Transaktionen auf diesen Konten können schnell und einfach mittels browserbasiertem Online-Banking und mobilen Banking-Apps getätigt werden. Die drei Geschäftskonten sind mit Debit Cards (Visa oder Mastercard) ausgestattet. Bei FYRST und der Commerzbank können Geschäftskunden auch eine Kreditkarte mit monatlicher Abrechnung erhalten.
FYRST
Das FinTech FYRST wurde im Jahr 2019 unter dem Dach der Deutschen Bank gegründet. Der Leistungsumfang der beiden Kontomodelle FYRST Base und FYRST Complete ist nahezu identisch. In beide Online-Konten ist Buchhaltungssoftware integriert. Ein Kontokorrentkredit und andere Finanzierungslösungen werden bonitätsabhängig angeboten – Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen seit mindestens einem Jahr besteht. Vor der Kontoeröffnung holt der Anbieter eine Schufa-Auskunft ein.
Die Gesellschafter einer GbR können bei FYRST ein kostenloses Geschäftskonto führen. Für das Kontomodell FYRST Base zahlen natürliche Personen keine Kontoführungsgebühr. Das Konto FYRST Complete ist dagegen grundsätzlich kostenpflichtig.
Beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen werden zu günstigen Konditionen in den Deutsche-Bank-Filialen getätigt. Kostenlose Bargeldeinzahlungen sind im Cash-Group-Automatennetzwerk (Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank) möglich.
Finom
Finom ist ein niederländisches FinTech, das seit Ende 2020 mit seinen vier Online-Konten für Business-Kunden auch auf dem deutschen Markt präsent ist. Die Kontoeröffnung erfolgt ohne Schufa-Prüfung.
Die Finom Geschäftskonten sind mit Software für Buchhaltung und Finanzverwaltung ausgestattet. Ein Kontokorrentkredit und andere Finanzierungsangebote gehören ebenso wie beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen bisher nicht zu ihrem Leistungsumfang. Auch Fremdwährungstransaktionen sind nicht möglich – Finom unterstützt bisher nur SEPA-Transaktionen, die in Euro abgewickelt werden.
Das kostenlose Geschäftskonto Finom Solo können ausschließlich Freiberufler und Solo-Selbstständige eröffnen. Die drei kostenpflichtigen Konten Finom Start, Premium und Corporate sind für neue Kunden 30 Tage kostenlos.
Commerzbank
Die Commerzbank wendet sich mit ihren Geschäftskonten vorwiegend an den Mittelstand. Die drei Kontomodelle Klassik, Gründer und Premium eignen sich vorwiegend für GbRs auf Wachstumskurs, die sich dafür individuelle Finanzierungslösungen und Expertenunterstützung in ihrer finanziellen Planung wünschen.
Die Vermittlung von öffentlichen Förderkrediten erfolgt bisher nur über die Filialbanken – Inhaber eines GbR-Geschäftskontos bei der Commerzbank können auch diese Serviceleistung nutzen. Zu den Voraussetzungen für die Kontoeröffnung gehört eine Schufa-Prüfung.
Kosten und Gebühren der drei vorgestellten Geschäftskonten für eine GbR
Der folgende Vergleich weist die Leistungen, Kosten und Gebühren der drei vorgestellten GbR-Geschäftskonten von FYRST, Finom sowie der Commerzbank aus.
FYRST
- Kontoführungsgebühr: FYRST Base – als Erstkonto kostenlos für natürliche Personen (Freiberufler, Einzelunternehmer, Gesellschafter von Personengesellschaften), sonst 6 € monatlich, FYRST Complete – 10 € monatlich
- Nutzeranzahl: frei wählbar
- SEPA-Transaktionen: Base – 50 beleglose Buchungen, jede weitere Buchung 0,19 €, Complete –75 beleglose Buchungen, jede weitere Buchung 0,08 €
- Geld abheben: Base – 1,90 €, Complete – kostenlos
- Beleghafte Buchungen: Base – 5 €, Complete – 4 €
- Bargeldeinzahlungen: im Cash-Group-Automatennetzwerk kostenlos
- Unterkonten: benutzerdefiniert in unbegrenzter Anzahl, pro Konto 6 € monatlich
- Karten: 1 Visa Debit Card und 1 Visa Business Card mit monatlicher Abrechnung inklusive, Ausstellung weiterer Karten gebührenpflichtig möglich.
Finom
- Kontoführungsgebühr: Finom Solo – kostenlos, nicht für eine GbR geeignet, Finom Start – 9 €/Jahrestarif 7 € monatlich, Finom Premium – 22 € /Jahrestarif 18 € monatlich, Finom Corporate – 89 € /Jahrestarif 69 € monatlich. Für neue Kunden: Start, Premium und Corporate 30 Tage ohne Grundgebühr
- Nutzeranzahl: Start – 2, Premium – 5, Corporate – unbegrenzt, weitere Nutzer sind gebührenpflichtig buchbar
- SEPA-Transaktionen: Start – 100 beleglose Buchungen, Premium – 200 beleglose Buchungen (in beiden Kontomodellen jede weitere Buchung 0,20 €), Corporate – unbegrenzt
- Geld abheben: Start – bis 2.000 € kostenlos/Limiterweiterung 10 € monatlich, Premium – bis 5.000 € kostenlos/Limiterweiterung 5 € monatlich, Corporate – bis 10.000 € kostenlos/Limiterweiterung kostenlos
- Beleghafte Buchungen: nicht verfügbar
- Bargeldeinzahlungen: nicht verfügbar
- Unterkonten: Start – 2, Premium – 3, Corporate – 4
- Karten: jeweils Business Card Visa (Debit Card), Start – 2 virtuelle/2 physische Karten, Premium – 5 virtuelle/5 physische Karten, Corporate – unbegrenzte Kartenanzahl. Kartenzahlungen werden nur innerhalb Europas unterstützt.
Commerzbank
- Kontoführungsgebühr: Klassik – 9,90 € pro Monat, Gründer-Angebot – für zwei Jahre 14,90 € pro Monat, danach 24,90 €, gleiche Leistungen wie, Premium – 24,90 € pro Monat
- Nutzeranzahl: frei wählbar
- SEPA-Transaktionen: Klassik – 10 beleglose Buchungen, jede weitere Buchung 0,15 €, Gründer und Premium: 75 beleglose Buchungen, jede weitere Buchung 0,10 € (Kosten für zusätzliche Buchungen zum Teil auch individuell verhandelbar)
- Geld abheben: Klassik – ab der ersten Abhebung 1 €, Gründer und Premium: zehn kostenlose Abhebungen, weitere Abhebungen jeweils 1 €
- Beleghafte Buchungen: 1,50 €
- Bargeldeinzahlungen: Klassik – pro Einzahlung 1 €, Gründer und Premium: 10 kostenlose Einzahlungen, weitere Einzahlungen jeweils 1 €.
- Unterkonten: benutzerdefiniert in unbegrenzter Anzahl, kostenpflichtig
- Kartenservice: Klassik – 1 Mastercard Debit Card, Gründer und Premium: 1 Debit Card, 1 Business Card Premium als Debit- oder Kreditkarte (jeweils Mastercard), gebührenpflichtige Ausstellung weiterer Karten möglich.
Kontoeröffnung
Die Kontoeröffnung kann bei allen drei Anbietern online vorgenommen werden. Die Commerzbank bietet diese Option ausschließlich natürlichen Personen an. Eine Online-Kontoeröffnung kommt folglich auch für eine GbR in Frage. Alternativ können die Gesellschafter ihr Geschäftskonto auch persönlich in einer Filiale der Commerzbank eröffnen.
Allgemeine Voraussetzung für die Kontoeröffnung ist jeweils ein Wohn- und Firmensitz in Deutschland. FYRST akzeptiert für seine Geschäftskonten jedoch Ausnahmen, die individuell verhandelt werden müssen.
Für die Geschäftskonten von FYRST und der Commerzbank wird eine Schufa-Abfrage vorgenommen. Das Geschäftskonto von Finom ist ein Schufa-freies Online-Konto.
Unterlagen für die Kontoeröffnung
Eine GbR benötigt für die Kontoeröffnung die folgenden Unterlagen:
- Personalausweis oder Reisepass/aktuelle Meldebestätigung aller Gesellschafter, die Inhaber des GbR-Geschäftskontos werden
- Ausweisdokumente aller Personen – Gesellschafter und Mitarbeiter – die über das Online-Geschäftskonto eine Verfügungsberechtigung erhalten sollen
- Persönliche Steuernummern der Gesellschafter
- Bei gewerblich tätigen GbRs die Steuer-ID der Gesellschaft.
Für die Online-Kontoeröffnung stehen im Online-Banking der Anbieter digitale Formulare zur Verfügung, auf denen auch die benötigten Dokumente hochgeladen werden.
Die Legitimation kann bei allen drei Anbietern per Video-Ident erfolgen. Alternativ ist bei FYRST und der Commerzbank auch eine Legitimation durch das Post-Ident-Verfahren möglich. Bei der Commerzbank kann sie außerdem im Rahmen eines Filialtermins erfolgen.
Nach der Übermittlung der IBAN per E-Mail oder in der mobilen Banking-App kann das GbR-Konto sofort verwendet werden. Physische Karten werden innerhalb weniger Tage auf dem Postweg zugestellt.
Zusatzleistungen der drei Business-Konten für eine GbR
In die GbR-Geschäftskonten von FYRST, Finom und der Commerzbank sind Buchhaltungssoftware und einige weitere Tools für die Finanzverwaltung integriert. Bei der Commerzbank ist dieser Service allerdings nur für die Kontomodelle Gründer und Premium verfügbar und wird kostenpflichtig angeboten. Bei FYRST gilt für Buchhaltungs- und Finanzverwaltungssoftware ein rabattierter Preis. Bei Finom ist die Software eine Standardleistung ohne Zusatzkosten. Angeboten werden beispielsweise die Programme von LexOffice, Sage, sevDesk oder DATEV.
Gründer, die ihr Geschäftskonto bei FYRST eröffnen, können unabhängig von ihrer Rechtsform bei der Buchung des Base-Kontos für 6 Euro pro Monat das FYRST Starter-Paket in Anspruch nehmen. Neben einem kostenlosen Unterkonto und einer zusätzlichen Visa-Karte umfasst es Informationsmedien sowie Versicherungs- und Softwareprodukte mit bis zu 50-prozentigen Rabatten.
Kundenservice
Als Support für ihre GbR-Geschäftskonten stehen den Nutzern der drei vorgestellten Konten ein digitaler Supportbereich, eine telefonische Hotline sowie Kontaktmöglichkeiten per Chat, Kontaktformular oder E-Mail zur Verfügung.
Commerzbank-Kunden können außerdem die Service- und Beratungsangebote in den Filialen nutzen.
Kontoauswahl – die wichtigsten Aspekte für das Geschäftskonto einer GbR
GbR-Geschäftskonten mit differenziertem Leistungsumfang haben zahlreiche Anbieter im Programm. Die Gesellschafter einer GbR haben somit vielfältige Möglichkeiten, ein GbR-Konto auszuwählen, das die Anforderungen ihres Unternehmens optimal erfüllt.
Allerdings bieten nicht alle Banken und FinTechs ein GbR-Geschäftskonto an. Beispielsweise schließt das finnische FinTech Holvi bisher Unternehmen mit der Rechtsform der GbR von der Kontoeröffnung aus. Andere Anbieter – beispielsweise die Online-Bank N26 oder das FinTech Kontist stellen ihre Geschäftskonten ausschließlich Freiberuflern und Solo-Selbstständigen zur Verfügung.
Wichtig ist vor allem, dass das GbR-Geschäftskonto die Anforderungen Ihres Unternehmens optimal erfüllt. Unternehmen, die häufig Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen vorzunehmen haben, benötigen dafür ein Konto, das diese Leistungen zu günstigen Konditionen unterstützt – bei Fremdanbietern werden dafür hohe Gebühren fällig. Die Freikontingente für SEPA-Überweisungen sollten dem Transaktionsaufkommen der GbR möglichst passgenau entsprechen, um Zusatzkosten zu vermeiden. Ebenso müssen Sie, falls erforderlich, bei der Kontoauswahl darauf achten, ob ein Kontokorrentkredit und andere Finanzierungslösungen sowie Fremdwährungstransaktionen zum jeweiligen Angebot gehören.
Auswahlkriterien für das GbR-Geschäftskonto
Den Ausschlag für die Kontowahl sollte nicht die monatliche Grundgebühr, sondern der Leistungsumfang des Kontos geben. Ein GbR-Geschäftskonto mit im Anbietervergleich hohen Kontoführungsgebühren kann sich lohnen, wenn das Konto die Anforderungen des Unternehmens ohne größere Zusatzkosten abdeckt.
Wichtige Auswahlkriterien für ein GbR-Geschäftskonto sind:
- Preis-Leistungs-Verhältnis im Hinblick auf die Kontoführungsgebühr und inkludierte beleglose SEPA-Transaktionen
- Das tatsächliche Transaktionsvolumen der GbR und seine Übereinstimmung mit den inkludierten Leistungen des Kontos
- Gebühren für zusätzliche Buchungen, die das monatliche Freikontingent des Geschäftskontos überschreiten
- Verfügbarkeit von Finanzierungslösungen zu günstigen Konditionen (Kontokorrentkredit, Wachstumsfinanzierungen, Factoring)
- Verfügbarkeit von Buchhaltungs- und Finanzverwaltungssoftware und anderen innovativen Features
- Falls erforderlich: Kontoeröffnung ohne Schufa-Prüfung
- Für GbRs, die häufig Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen tätigen: Werden diese Leistungen angeboten? Welche Kosten sind damit verbunden?
Fazit zum Geschäftskonto für eine GbR
Als Personengesellschaft ist eine GbR nicht dazu verpflichtet, ein separates Geschäftskonto zu führen. Jedoch ist die Einrichtung eines Firmenkontos auch für eine GbR grundsätzlich empfehlenswert. Die Kontoeröffnung sollte am besten bereits zum Zeitpunkt der Gründung vorgenommen werden.
Ein GbR-Geschäftskonto sorgt für finanzielle Transparenz und einen umfassenden Überblick über den finanziellen Status der Gesellschaft. Wichtig ist, dass das GbR-Geschäftskonto den Anforderungen des eigenen Unternehmens zu günstigen Konditionen optimal entspricht.
FinTech-Angebote sind durch innovative Banking-Lösungen wie Buchhaltungs- und Finanzverwaltungssoftware für eine GbR oft die bessere Wahl, da sich diese Anbieter mit ihren Geschäftskonten vor allem auf die Bedürfnisse von Gründern und KMUs fokussieren.
Wenn eine GbR auf Bargeldeinzahlungen, beleghafte Buchungen, einen Kontokorrentkredit oder andere Finanzierungslösungen angewiesen ist, müssen diese Punkte bei der Kontowahl berücksichtigt werden.
Häufig gestellte Fragen zum Geschäftskonto für eine GbR
Wer sollte eine GbR gründen?
Die Rechtsform der GbR eignet sich sowohl für Freiberufler als auch für gewerblich tätige Unternehmer. Voraussetzung für die Gründung einer GbR ist, dass darin mindestens zwei Personen beteiligt sind. Sofern an der Gründung einer GbR eine juristische Person beteiligt ist, muss mindestens ein Gesellschafter eine natürliche Person sein.
Unternehmen, die ein Handelsgewerbe betreiben und der Pflicht zur kaufmännischen Geschäftsführung unterliegen, können nicht als GbR gegründet werden. In diesem Fall kommt beispielsweise die Gründung einer handelsregisterpflichtigen OHG in Frage. Auch einem Jahresumsatz über 250.000 Euro muss in der Regel die Umwandlung der GbR in eine OHG erfolgen.
Ist ein Geschäftskonto für eine GbR gesetzlich vorgeschrieben?
Nein. Da es sich bei einer GbR nicht um eine juristische Person handelt, schreibt der Gesetzgeber Unternehmen mit dieser Rechtsform nicht verpflichtend vor, ein Geschäftskonto zu führen.
Warum sollte ich trotzdem ein GbR-Geschäftskonto eröffnen?
Dennoch ist es sinnvoll, auch für eine GbR ein Geschäftskonto zu eröffnen, da sich durch ein separates Geschäftskonto die privaten und geschäftlichen Finanzen der Gesellschafter strikt voneinander trennen lassen. Das GbR-Geschäftskonto ermöglicht eine transparente Finanzverwaltung. Buchhaltung und Steuer werden durch ein Geschäftskonto deutlich vereinfacht. Durch die Integration von Buchhaltungssoftware wird das Geschäftskonto GbR zu einem All-in-one-Konto – die Buchhaltung der GbR ist hierdurch weitgehend oder sogar komplett automatisierbar. Alle Daten dafür werden im Online-Banking des Business-Kontos vorgehalten.
Ist ein Und-Konto oder ein Oder-Konto für eine GbR sinnvoller?
GbR-Gesellschafter können ein Und- oder ein Oder-Konto eröffnen. Bei einem Und-Firmenkonto müssen alle Transaktionen gemeinsam getätigt werden, woraus in der Praxis hoher Abstimmungsbedarf resultiert. Ein Pluspunkt ist die höhere Sicherheit, da kein Gesellschafter allein über das Konto verfügen kann.
Anders sieht es bei einem Oder-Firmenkonto aus, das alle Gesellschafter unabhängig voneinander nutzen können. In der Regel ist ein solches Konto eine bessere, da praktikablere Wahl, setzt allerdings unter den Gesellschaftern eine entsprechende Vertrauensbasis voraus.
Welche Geschäftskonten eignen sich besonders für eine GbR?
Es gibt viele Kontoangebote für eine GbR – berücksichtigt werden muss jedoch, dass nicht alle Banken und FinTech-Unternehmen ein Geschäftskonto für eine GbR anbieten.
Das GbR-Geschäftskonto bei einer Filialbank zu führen, ist für Unternehmen sinnvoll, die sich individuellen Service und Beratungen in einer Bankfiliale wünschen. Auch häufige Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen sind ein gutes Argument für ein Filialbank-Konto. Mit Ausnahme von FYRST werden diese Leistungen im FinTech-Segment nicht angeboten. Die GbR-Geschäftskonten von FinTech-Unternehmen punkten dagegen durch innovative Zusatzleistungen wie Buchhaltungs- und Finanzverwaltungssoftware.
Wie finde ich das passende GbR-Geschäftskonto?
Ein passendes Geschäftskonto für die GbR finden Gesellschafter am besten über einen Geschäftskonto-Vergleich. Durch den Vergleich erhalten sie einen Überblick über das Angebot an Konten auf dem Markt und können mit Filtern gezielt nach einem Business-Konto suchen, das den Bedürfnissen Ihrer GbR passgenau entspricht.
Wie kann man ein Geschäftskonto für die GbR eröffnen?
Die Eröffnung eines Firmenkontos ist inzwischen bei so gut wie allen Anbietern online möglich. Auf der Seite der Anbieter erhalten Interessierte einen Überblick über alle erforderlichen Unterlagen und Formulare für die Kontoeröffnung. Die Legitimierung des Kontoinhabers erfolgt heute fast immer per Video und ist dann innerhalb weniger Minuten abgeschlossen.
Vor allem Konten ohne Schufa können Sie oft schon unmittelbar nach der Eröffnung nutzen. Die IBAN Ihres Kontos wird Ihnen per E-Mail oder in der Banking-App des Anbieters zugestellt. Physische Karten und weitere Kontounterlagen treffen innerhalb weniger Arbeitstage auf dem Postweg ein.
Benötigt die GbR ein Gründer-Konto?
Nein. Um eine GbR zu gründen, ist kein Stammkapital erforderlich. Dagegen benötigen Kapitalgesellschaften wie die GmbH und die UG (haftungsbeschränkt) ein solches Konto – der Eintrag ins Handelsregister und damit der Gründungsabschluss kann erst nach der Einzahlung des Stammkapitals erfolgen, das die Grundlage der Gesellschaftshaftung bildet.