Geschäftskonto Einzelunternehmer: Die wichtigsten Details in der Übersicht
Geschäftskonto für Einzelunternehmer
von Lisa Hofmann
Grundsätzlich benötigen Sie als Einzelunternehmer kein separates Geschäftskonto, doch es spricht einiges dafür, die geschäftliche Buchhaltung von den privaten Zahlungsein- und -ausgängen zu trennen. Unser Geschäftskonto-Vergleich gibt Ihnen einen optimalen Überblick zu den Stärken und Schwächen, vor allem aber zu den Kosten der einzelnen Angebote.
Geschäftskonten für Einzelunternehmer im Vergleich
In unserem Geschäftskonto-Vergleich können Sie mithilfe einiger Filterfunktionen Ihren konkreten Bedarf einstellen, sodass Ihnen dann die Kontomodelle angezeigt werden, die diesen wirklich decken. Hier ein Beispiel:
Unternehmensart: Einzelunternehmen Unternehmensgröße: kleines Unternehmen Buchungen pro Monat: 20 Kreditkarten: keine Sonstige: keine
Anhand dieser Vorgaben selektiert der Vergleichsrechner die infrage kommenden Kontomodelle aus, in diesem Fall ergibt sich folgendes Ranking:
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Einlagensicherung
100.000,00 €
Kontoführungsgebühren
Kontoführungsgebühr / Monat
0,00 €
Guthaben- & Überziehungszins
Zinssatz eingeräumte Überziehung
ab 8,9 %
Guthabenszins
Unterkonten
Unterkonten
SEPA-Überweisung
Kostenlose Buchungen / Monat
Überweisung - Online (beleglos)
0,00 €
Überweisung - Offline (beleghaft)
Überweisung - Telefon
SEPA-Sofortüberweisung
Kosten / Sofortüberweisung
0,49 €
Hinweis
Maximal 2000 € pro Transaktionen und nicht mehr als fünf Transaktionen innerhalb von 24 Stunden.
Auslandszahlungsverkehr - SWIFT-Überweisung
SWIFT-Überweisung
Kosten Bargeldeinzahlung
Hinweis
Maximal können 999 € innerhalb von 24 eingezahlt werden.
Bargeld lässt sich bei N26 über das CASH26 Programm einzahlen. Teilnehmende Partner sind u.A. REWE, Rossmann, Penny, Real, dm, BUDNI, Ludwig, Eckert, ON Express, Adam’s, Barbarino und mobilcom-debitel.
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Einlagensicherung
100.000,00 €
Kontoführungsgebühren
Kontoführungsgebühr / Monat
6,00 €
Guthaben- & Überziehungszins
Zinssatz eingeräumte Überziehung
ab 9,95 %
Guthabenszins
Unterkonten
Anzahl kostenloser Unterkonten
0
Preis je Unterkonto
6,00 €
Unterkonten mit eigener IBAN
SEPA-Überweisung
Kostenlose Buchungen / Monat
50
Überweisung - Online (beleglos)
0,19 €
Überweisung - Offline (beleghaft)
5,00 €
Überweisung - Telefon
SEPA-Sofortüberweisung
Kosten / Sofortüberweisung
0,40 €
Auslandszahlungsverkehr - SWIFT-Überweisung
SWIFT-Überweisung
1,5 %
SWIFT-Überweisung (Min. Gebühr)
6,00 €
SWIFT-Überweisung (Max. Gebühr)
40,00 €
Unterstützte SWIFT Gebührenverfahren
OUR: Überweisender / Zahler trägt alle Entgelte
BEN: Begünstigter / Zahlungsempfänger trägt alle Entgelte
SHA: Begünstigter/ Zahlungsempfänger und Überweisender / Zahler teilen die Gebühren
Kosten Bargeldeinzahlung
Kosten Bargeldeinzahlung
3,00 €
Hinweis
Je angefangene 5000 € werden 3 € berechnet
Einzelunternehmer & Selbstständige
Freiberufler
Gewerbetreibende
Einzelunternehmer
Einzelkaufleute (eK)
Kapitalgesellschaften
GmbH
GmbH & Co. KG
Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)
Aktiengesellschaft (AG)
Unternehmergesellschaft (UG)
Limited (Ltd)
Personengesellschaften & Sonstige
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Partnerschaftsgesellschaft (PartG)
Verein
Genossenschaften (eG)
Kommanditgesellschaft (KG)
Kapitalgesellschaften in Gründung / i.G.
GmbH in Gründung
Unternehmergesellschaft (UG) in Gründung
Allgemein
Jahresgebühr
14 von 15
Onlinebanking & -gebühren
18 von 22
Telefonbanking & beleghafte Buchungen
4 von 6
Überziehungskreditmöglichkeiten
5 von 5
Kreditkarte & Bankkarte
Geld abheben
8 von 14
Kartenzahlungen
16 von 20
Mobile Payment
0 von 3
Nutzerfreundlichkeit & Internationalität
Flexibiltät bei Rechtsformen
12 von 12
Apps, Useraccounts & Einlagenversicherung
12 von 25
Internationalität
0 von 2
Buchhaltung-, Rechnungsstellung & mehr
6 von 10
Punktezahl
92 von 134
Note
1.6
Schon anhand dieser Aufstellung können Sie gravierende Unterschiede ausmachen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich im Vorfeld genau zu den Leistungsumfängen orientieren – unser Geschäftskonto Vergleich gibt Ihnen alle notwendigen Informationen an die Hand.
Einzelunternehmen – was ist das genau?
Sobald Sie als Freiberufler oder Gewerbetreibender Ihre selbstständige Arbeit aufnehmen, gründen Sie de facto ein Einzelunternehmen. Es steht Ihnen vollkommen frei, sich später für eine andere Rechtsform zu entscheiden – das Einzelunternehmen wird oft genug als Einstieg genutzt. Entwickelt sich das Unternehmen wie gewünscht, stehen Ihnen verschiedene Wege offen.
Die wichtigsten Eckdaten zum Einzelunternehmen
Notwendiges Startkapital
Für Einzelunternehmen gibt es keine Vorschriften zum Startkapital; darin besteht einer der großen Vorteile des Einzelunternehmens. Allerdings sollten Sie die Startphase grundsätzlich ausreichend finanziell ausstatten und auch Reserven einplanen.
Einfache Gründung
Es gibt keinen vorgeschriebenen Gründungsprozess, ein Einzelunternehmen entsteht automatisch, wenn Sie Ihr Kleingewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Es steht Ihnen frei, eine Eintragung ins Handelsregister zu beantragen und damit sämtliche Pflichten und Rechte von Kaufleuten zu übernehmen. Als gewerbetreibender, Kaufmann oder -frau müssen Sie ebenfalls Ihr Gewerbe anmelden und gründen ein solches Einzelunternehmen, das darüber hinaus mithilfe eines Notars ins Handelsregister eingetragen werden muss. Für Freiberufler ist es noch einfacher, denn Sie müssen lediglich Ihr Finanzamt kontaktieren und die selbstständige Tätigkeit dort anzeigen, um eine Steuernummer zu erhalten.
Name des Unternehmens
Einzelunternehmen genießen große Freiheiten in puncto Unternehmensbezeichnung: Sie können Fantasienamen verwenden, aber auch Tätigkeits- oder Branchenbezeichnungen. Es gibt zwar keine gesetzlichen Vorschriften, den Vor- und Nachnamen in den Unternehmensnamen zu integrieren. Allerdings gibt es dazu Empfehlungen von den Industrie- und Handelskammern. Das ist umso sinnvoller, als dass Sie neben der ladungsfähigen Anschrift ohnehin den Vor- und Nachnamen im Geschäftsverkehr, also auf Briefen, im Impressum und auf Rechnungen usw.) angeben müssen. Im E-Commerce sind noch darüber hinausgehende Regeln zu beachten.
Fiskalische Erfassung
Sie haben nach Betriebsaufnahme einen Monat Zeit, dem zuständigen Finanzamt den sorgfältig ausgefüllten Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zukommen zu lassen. Das gilt sowohl für Freiberufler als auch für Gewerbetreibende.
Führung des Einzelunternehmens
Sie halten die Fäden in der Hand – und tragen natürlich auch die Verantwortung für alle unternehmerischen Belange. Während Sie als Kleingewerbetreibender oder Freiberufler nicht einmal zur Buchführung verpflichtet sind, müssen Sie als Kauffrau oder Kaufmann die doppelte Buchführung praktizieren.
Erster Wohnsitz
Um ein Einzelunternehmen zu betreiben, muss sich Ihr erster Wohnsitz in Deutschland befinden.
Auch wenn die Anforderungen an ein Einzelunternehmen relativ leicht zu erfüllen sind, sollten Sie ein separates Business-Konto eröffnen, um Privat und Geschäft sauber zu trennen. Wie groß der damit verbundene finanzielle Aufwand ist, können Sie unserem Geschäftskonto-Vergleich ebenso entnehmen wie den Leistungsumfang der verschiedenen Kontomodelle.
Funktion eines Geschäftskontos
Als Geschäftskonto wird ein Girokonto bezeichnet, das ausschließlich zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs eines Unternehmens vorgesehen ist. Dem Prinzip nach ist ein solches Business-Konto genau aufgebaut wie das private Girokonto auch: Alle Kontobewegungen werden chronologisch registriert, laufend verrechnet und auf den Kontoauszügen wiedergegeben.
Zu den gängigen Zahlungseingängen zählen:
von Kunden bezahlte Rechnungen
staatliche Zuschüsse und Förderungen
eingenommene Zinsen
bei einigen Business-Konten Cashback-Provisionen auf Kartenumsätze
Auf der anderen Seite stehen die üblichen Zahlungsausgänge für:
Anschaffungen des Unternehmens
Löhne und Gehälter für Angestellte
Steuern, Versicherungen und Gebühren
Miete für die Gewerberäume
Bei einem Geschäftskonto ist der Service oft umfangreicher als bei einem privaten Girokonto.Foto: anyaberkut / iStock
Bei all den Ähnlichkeiten in den grundlegenden Funktionen zum privaten Girokonto gibt es doch auch Unterschiede: In der Regel umfasst ein Geschäfts-Girokonto im Vergleich zusätzliche Leistungen, wie die Möglichkeiten zum Lastschrifteinzug, aber auch Schnittstellen zu gängigen Buchhaltungsprogrammen. Weiterhin können Sie von einigen Banken einen umfangreicheren Kundenservice erwarten, der auch Berichte zu den Umsätzen beinhalten kann.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bezieht sich auf die Möglichkeit, mehrere Unterkonten einzurichten. So können Sie unter anderem finanzielle Rücklagen für Ihr Unternehmen, Mittel für Investitionen oder die fällige Steuer separat führen.
Gebühren für ein Geschäftskonto
Und dann ist da noch die Frage nach dem Preis; ein Geschäftskonto ist in der Regel deutlich teurer als ein privates Girokonto. Die Gründe für die höheren Kosten für ein Geschäfts-Girokonto sind vielfältig:
umfangreichere Leistungen: Für ein Geschäftskonto bieten Banken (deutlich) umfangreichere Leistungen als für private Girokonten. Die Kosten für diesen Mehraufwand legt die Bank in Form von Kontoführungsgebühren um. Ferner können weitere Gebühren anfallen, beispielsweise für beleghafte Buchungen, die der Bank ebenfalls einen Mehraufwand verursachen, da sie immer die Anwesenheit von Bankpersonal erfordern. Beleglose Buchungen sind dafür häufig kostenlos.
höherer Betreuungsaufwand: Im Gegensatz zum Online-Geschäftskonto, wie es von Direktbanken und Fintechs angeboten wird und für das die Bank einen persönlichen Ansprechpartner meist nicht vorsehen, können Sie als Unternehmer bei klassischen Filialbanken einen umfangreichen Beratungsservice in Anspruch nehmen. Ansonsten fallen bei einem Geschäftskonto im Vergleich häufiger Buchungen an, als dies bei Privatkonten der Fall ist.
höheres Risiko: Während Privatpersonen größtenteils regelmäßige und relativ sichere Zahlungseingänge auf ihrem Konto verzeichnen, sind diese bei Unternehmen eher unregelmäßig – und können auch ganz ausfallen. Damit droht für Selbstständige die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit, die wiederum die Bank vor einige Pflichten stellt und damit ein höheres Risiko für die Bank bedeutet.
Unter dem Strich lässt sich also festhalten, dass ein Geschäfts-Girokonto im Vergleich höhere Gebühren anfallen. Auch, wenn es immer weniger werden, können Sie ein Privatkonto vorwiegend bei FinTechs sowie Direktbanken immer noch kostenlos nutzen, sogar die ausgegebene EC-Karte und Kreditkarte wird in vielen Fällen entgeltfrei angeboten.
Wichtig
Die Kosten für ein Geschäftskonto können Sie steuerlich geltend machen.
Gebühren für Kontoführung und Transaktionen
Die monatlichen Gebühren und die Leistungen des Kontos sind je nach Anbieter sehr unterschiedlich.Foto: AmnajKhetsamtip / iStock
Es hängt vom Anbieter und der Art des Kontomodells ab, ob Sie als Unternehmen eine pauschale monatliche Gebühr entrichten, die beispielsweise eine bestimmte Zahl an Freiposten wie Bargeldeinzahlungen und Bargeldauszahlungen oder beleghaften Buchungen abdeckt, oder grundsätzlich für jede einzelne Leistung bezahlen müssen, dafür aber nur eine geringe monatliche Gebühr haben.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Kontokorrentkredit: Bei privaten Girokonten reicht als Sicherheit für einen Dispokredit der regelmäßige Eingang von Löhnen oder Gehältern aus. Als Unternehmen müssen Sie eine gründliche Prüfung über sich ergehen lassen, um bei Bedarf für die Krediteinräumung noch zusätzliche Sicherheiten einbringen oder eine Zweckbindung akzeptieren zu müssen.
Darum lohnt sich ein Geschäftskonto
Grundsätzlich sollte jeder Selbstständige schon mit Gründung des Unternehmens ein separates Geschäftskonto einrichten. Das gilt auch für Einzelunternehmen, in denen in der Regel nur Sie als Inhaber oder Inhaberin Zugriff auf das Konto haben. Es geht nämlich darum, in puncto Finanzen geschäftliches von privatem strikt zu trennen, auch wenn Sie monatlich nur wenige Buchungen benötigen. In diesem Fall empfiehlt sich ein Online-Geschäftskonto, wie Sie es bei Direktbanken und Fintechs eröffnen können. Hier gibt es tatsächlich sogar einige kostenlose Konten im Angebot.
Um private und geschäftliche Finanzen sauber zu trennen, ist ein Geschäftskonto sinnvoll.Foto: Doucefleur / iStock
Theoretisch können Sie als Einzelunternehmer auch Ihr privates Konto für den geschäftlichen Zahlungsverkehr nutzen, für Sie gibt es in dieser Frage keine gesetzliche Vorschrift. Doch eines sollten Sie bedenken: Studieren Sie unbedingt die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Ihrer Bank, denn dort wird in der Regel die geschäftliche Nutzung eines Privatkontos ausgeschlossen. Im Ernstfall kann die Bank bei Zuwiderhandlung die Kontoverbindung in ein Geschäftskonto umwandeln – oder kündigen. Es liegt auf der Hand, dass damit ein höherer Aufwand verbunden ist, wenn Sie im Nachhinein die Kontoverbindung ändern müssen. Schließlich sind Briefpapier und Rechnungsvorlagen anzupassen und alle Zahlungspartner zu informieren.
Sinnvoller ist es daher, ein Online-Geschäftskonto einzurichten, das im besten Fall ganz ohne monatliche Gebühren auskommt. Allerdings sollte der Leistungsumfang auch zu Ihrem Bedarf passen. Haben Sie viele Buchungen oder ein bargeldintensives Unternehmen, kann es sinnvoll sein, sich für ein Business-Konto mit einer höheren Grundgebühr zu entscheiden, bei dem Sie dann jedoch für die einzelnen Buchungen und Bargeldtransaktionen keinen hohen Kosten haben.
Vor- und Nachteile eines Geschäftskontos für Einzelunternehmer
Den weitreichenden Vorteilen steht im Prinzip nur ein Nachteil gegenüber: Ein Geschäfts-Girokonto kann im Vergleich zum privaten Gebühren verursachen. Allerdings hängt die konkrete Höhe von einigen Faktoren ab, wie dem Umfang, in dem Sie beleghafte Buchungen benötigen oder Bargeld abheben oder einzahlen. Zudem profitieren Sie gleich mehrfach:
Privates und Geschäftliches wird sauber getrennt
Das Führen von separaten Konten je Bereich schafft von vornherein Klarheit: Über das eine Konto laufen alle geschäftlichen Zahlungsvorgänge für Ihr Unternehmen, über das andere die privaten. Sie gehen also nicht das Risiko von Vermischungen ein und können die Unterlagen Ihres Geschäftskontos direkt für Ihre Steuerangelegenheiten heranziehen. Damit hat im Ernstfall auch Ihr Steuerberater und in der Konsequenz das Finanzamt keinen Einblick in Ihre privaten Finanzen. Während Sie die geschäftlichen Kontoauszüge wenigstens zehn Jahre aufheben und archivieren müssen, können Sie die privaten bereits nach sechs Jahren vernichten.
Kontodaten sind übersichtlicher für Buchhaltung.
Ein separates Geschäftskonto erleichtert Ihnen die Buchhaltung, denn Sie haben alle geschäftlichen Zahlungseingänge und -ausgänge im Überblick. Damit vereinfachen Sie sich die Zuordnung der Belege und können eine lückenlose Buchhaltung organisieren. Das spart nicht nur Zeit und damit für Selbstständige Geld, sondern reduziert auch die Fehlerwahrscheinlichkeit. Vor allem aber können Sie die Zahlungseingänge besser überwachen, was die Voraussetzung für ein professionelles und erfolgreiches Forderungsmanagement ist.
Buchhaltung und Verwaltung werden effizienter.
Da Sie das Kontomodell in unserem Geschäftskonto Vergleich entsprechend Ihres konkreten Bedarfs auswählen können, haben Sie die Chance, weitere Vorteile zu generieren:
in viele Geschäftskonten sind Tools für die Buchhaltung integriert, die etwa die Ausgabenkategorisierung automatisch erledigen
Sie können meist mehrere Unterkonten kostenfrei und unkompliziert anlegen
ein Online-Geschäftskonto lässt sich auch bequem per App nutzen
in der Regel können Sie den Einzug von Lastschriften vereinbaren
benötigen Sie eine zusätzliche EC-Karte oder Kreditkarte für Mitarbeiter, ist das meist möglich
bei passender Bonität können Sie für Ihr Unternehmen einen Kontokorrentkredit einrichten
lassen, um auch in schwierigen Zeiten liquide zu bleiben.
Worauf sollten Sie beim Geschäftskonto für Einzelunternehmer besonders achten?
Es gibt also einige wichtige Kriterien, über die Sie sich im Vorfeld Gedanken machen sollten:
Es gibt neben den traditionellen Filialbanken wie Commerzbank oder Deutsche Bank, die Ihnen auch eine persönliche Betreuung bieten, auch Direktbanken wie die Fidor Bank oder die DKB. Hier wird die Betreuung ebenso online oder telefonisch erledigt wie bei FinTechs wie N26 oder Holvi, die sämtliche Angelegenheiten online erledigen.
Nicht jede Bank bedient alle Rechtsformen, vor allem FinTechs schränken ihr Angebot auf klar abgegrenzte Zielgruppen ein. Daher können Sie nicht bei jeder Bank Ihr Geschäftskonto eröffnen, sondern müssen im Voraus klären, ob ein Geschäftskonto für Ihre Rechtsform angeboten wird.
Beim Vergleich zählt nicht nur die Höhe der Kontoführungsgebühr, sondern vor allem der Leistungsumfang, den Sie dafür erhalten. Einige Banken berechnen zwar pauschale monatliche Gebühren, rechnen Sie aber die für einzelne Geschäftsvorfälle wie beleghafte Buchungen oder Bargeldabhebungen und -einzahlungen anfallenden Gebühren kostenloser Kontomodelle zusammen, können durchaus höhere Kosten auf Sie zukommen. Hier spielt Ihr konkreter Bedarf die entscheidende Rolle.
Im Vergleich zu den traditionellen Filialbanken, die für Selbstständige in der Regel sowohl Debitkarten als auch Kreditkarten in unterschiedlichen Varianten bereitstellen, eröffnen Ihnen vor allem die FinTechs nur ein eingeschränktes Angebot, das sich auf Debitkarten beschränkt. In diesem Zusammenhang ist auch zu klären, ob Sie Ihr Konto für Buchungen in Fremdwährungen benötigen. Damit können einige FinTechs nicht dienen.
Unternehmen benötigen finanziellen Spielraum, der sich oft genug nur in Form eines Kredits herstellen lässt. Prüfen Sie also im Vorfeld, ob diese Frage für Sie relevant ist und der jeweilige Konto-Anbieter hier Lösungen vorsieht.
Die Einlagensicherung ist grundsätzlich staatlich geregelt. Doch die Sicherheitsfrage sollten Sie auch in Bezug auf die für Transaktionen genutzten Verfahren stellen.
In dieser Frage tun sich vor allem FinTechs hervor, die ihrem Leistungsportfolio kontinuierlich neue Features hinzufügen. Die können vor allem für Sie als Freiberufler und Einzelunternehmer spannend sein, wie beispielsweise ein inkludiertes Buchhaltungstool, mehrere Unterkonten, die DATEV-Schnittstelle oder Partnerprogramme.
Hier stellt sich die Frage, ob Ihnen Online- oder Telefon-Beratung und -Support ausreichen – oder Sie doch auf persönlichen Service zurückgreifen wollen.
Viele Banken, die Geschäftskunden anbieten, holen vor der Eröffnung eines Geschäftskontos eine Schufa-Auskunft ein. Es gibt aber auch Anbieter, die die Bonität Ihrer Kunden auf andere Weise bewerten. So können auch Unternehmer mit einem schlechten Schufa-Eintrag ein Business-Giro-Konto eröffnen.
Fazit zum Geschäftskonto für Einzelunternehmer
Ein Geschäftskonto lohnt sich bereits ab Gründung eines Einzelunternehmens und ist dringend zu empfehlen auch wenn es keine gesetzliche Pflicht zur Führung eines Geschäftskontos bei Einzelunternehmern gibt. Denn nur wenn Sie Geschäftskonto und Privatkonto klar trennen, kommt es nicht zu einer Vermischung privater und geschäftlicher Finanzen. Welches Firmenkonto das passende ist, ist individuell sehr unterschiedlich. Das Konto sollte mit seinen Leistungen und Konditionen immer an Ihren Bedarf als Einzelunternehmer und Freiberufler angepasst sein, ein Konto, das pauschal als „das beste“ angepriesen werden kann, gibt es nicht. Machen Sie eine klare Aufstellung, welche Ansprüche Sie an ein Business-Konto haben, nur so finden Sie heraus, mit welchem Konto am besten zu Ihnen passt. Relevante Fragen dabei wären dabei unter anderem:
Anzahl der Buchungen pro Monat vor
Ist Ihr Unternehmen auf Bargeld angewiesen
Sind Sie im Ausland tätig, etc.
Über die Autorin
Lisa Hofmann
Lisa Hofmann hat im Oktober 2020 ihren Bachelor of Arts in British American Studies mit Nebenfach Verwaltungswissenschaft erhalten und ist seit November 2020 Teil der qmedia-Redaktion. Im Oktober 2021 begann sie zusätzlich ein Masterstudium an der Universität zu Köln.